Südkorea: Anhörung zu Amtsenthebung Yoons vertagt
Das Verfassungsgericht Südkoreas hat die Anhörung zum Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon nach nur vier Minuten vertagt.
Südkoreas Verfassungsgericht hat den ersten Anhörungstermin im Amtsenthebungsverfahren gegen Südkoreas suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol nach nur vier Minuten vertagt. Begründet haben die Richter dies mit der Abwesenheit Yoons, berichtete Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap.
Nachdem Yoon Suk Yeol am 3. Dezember im Zuge eines Haushaltsstreits mit der Opposition kurzzeitig das Kriegsrecht ausgerufen hatte, stimmte das Parlament für seine Amtsenthebung. In den kommenden Wochen prüft das Verfassungsgericht nun diese Entscheidung.
Der nächste Verhandlungstermin ist für Donnerstag angesetzt. Sollte der suspendierte Präsident erneut nicht erscheinen, wird der Prozess auch ohne ihn fortgesetzt.
Der 64-Jährige liess über seinen Anwalt ausrichten, dass er wegen Sicherheitsbedenken nicht erschienen sei. Derzeit befindet er sich weiter in seinem durch hohe Mauern und Stacheldrahtzaun abgeschirmten Wohnsitz, der von Dutzenden Mitarbeitern des präsidialen Sicherheitsdienstes bewacht wird.
Mit seinem Verbarrikadieren hat sich Yoon Suk Yeol bisher erfolgreich gegen mehrere Festnahmeversuche der Anti-Korruptionsbehörde (CIO) gewehrt. Diese ermittelt zusätzlich zum derzeit laufenden Amtsenthebungsverfahren wegen Machtmissbrauchs und Aufruhrs gegen den ehemaligen Staatsanwalt. Laut koreanischen Medienberichten planen die Fahnder der CIO noch diese Woche einen weiteren Festnahmeversuch.