Südkorea bringt eigenen Spionagesatelliten ins All
Eine «Falcon-9»-Rakete der privaten Raumfahrtfirma SpaceX mit dem südkoreanischen Satelliten an Bord hob am Freitag ab.
Nach Nordkorea hat auch Südkorea seinen ersten militärischen Aufklärungssatelliten ins All gebracht. Beide Länder wollen sich mit eigenen Spionagesatelliten bessere Möglichkeiten zur gegenseitigen Überwachung verschaffen. Eine «Falcon-9»-Rakete der privaten Raumfahrtfirma SpaceX mit dem südkoreanischen Satelliten an Bord hob am Freitag (Ortszeit) vom Militärstützpunkt Vandenberg im US-Bundesstaat Kalifornien ab. Der Start sei erfolgreich gewesen, der Satellit habe den Zielorbit erreicht, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Samstag mit.
Nach etwas mehr als eine Stunde nach dem Start nahm der Flugkörper den Angaben zufolge Kontakt mit einer Bodenstation auf. Der Start selbst wurde von SpaceX in den sozialen Medien übertragen.
Südkorea will mehrere Spionagesatelliten in den Orbit aussetzen, um die Vorgänge im abgeschotteten Nachbarland besser beobachten zu können. Zugleich will sich Südkoreas Militär bei der Überwachung aus dem All unabhängiger vom Verbündeten USA machen. «Mit dem erfolgreichen Start des Militärsatelliten haben sich unsere Streitkräfte unabhängige Überwachungs- und Aufklärungsfähigkeiten gesichert», hiess es. Unter einem Vertrag mit SpaceX will Südkorea bis 2025 vier weitere Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen.
Die USA und ihre Partnerländer Südkorea, Japan und Australien hatten Nordkorea wegen des Starts seines ersten Aufklärungssatelliten in der vergangenen Woche jeweils mit neuen Sanktionen belegt. Sie werfen Pjöngjang vor, beim Satellitenstart am 21. November Technologien eingesetzt zu haben, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für Interkontinentalraketen stehen. UN-Beschlüsse untersagen dem Land jegliche Starts oder auch nur Tests von ballistischen Raketen. Solche Raketen können – je nach Bauart – mit einem Atomsprengkopf bestückt werden. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt wieder deutlich verschärft.