Südkoreas Wirtschaft schrumpft so stark wie seit 1998 nicht mehr
Das Wichtigste in Kürze
- Südkoreas Wirtschaft verzeichnet im zweiten Quartal 2020 einen starken Rückgang.
- Es ist der stärkste Rückgang seit dem Jahr 1998.
- Das Bruttoinlandprodukt sank im Jahresvergleich um 2,9 Prozent.
Südkoreas Wirtschaft ist wegen der Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal so stark wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr geschrumpft. Besonders die Exporte der viertgrössten Volkswirtschaft Asiens liefen schlecht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Jahresvergleich um 2,9 Prozent zurück.
Das war die stärkste Kontraktion seit dem Schlussquartal 1998, als die Wirtschaft in Asien um 3,8 Prozent eingebrochen war. Das geht aus Zahlen hervor, die die Zentralbank am Donnerstag vorlegte.
Im ersten Quartal war das BIP im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 noch um 1,4 Prozent gewachsen. Im Quartalsvergleich schrumpfte die Wirtschaft jedoch das zweite Vierteljahr in Folge.
Rückgang im zweiten Quartal stärker als erwartet
Der wirtschaftliche Rückgang im zweiten Quartal war stärker als von der Bank of Korea erwartet. Die Bank führte die Entwicklung in erster Linie auf den deutlichen Rückgang der Exporte zurück. Die Exporte des ausfuhrabhängigen Landes schrumpften im Jahresvergleich um 13,6 Prozent. Das war das schwächste Ergebnis seit dem vierten Quartal 1974.
Im Vergleich zum Quartal davor sackten die Ausfuhren um 16,6 Prozent ab. Als Grund nannte die Bank den Exportrückgang bei Autos sowie Kohle- und Ölprodukten. Zu den wichtigsten Ausfuhrgütern zählen daneben Halbleiter, Schiffe, Maschinen sowie Smartphones und Flachbildschirme. Auf der Produktionsseite schrumpften auch das verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungen.
Südkorea hat bereits eine Reihe von Stützungsprogrammen für die Wirtschaft und des Arbeitsmarkts vorgelegt.