Syrien meldet vier Tote durch israelische Angriffe
Laut der syrischen Staatsagentur Sana wurden im Süden Syriens mindestens vier Zivilisten bei Angriffen des israelischen Militärs getötet.

Im Süden Syriens sind nach staatlichen Angaben mindestens vier Zivilisten durch Angriffe des israelischen Militärs getötet worden. Das berichtete die syrische Staatsagentur Sana.
Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben. Israels Armee habe einen Ort nahe Daraa im Süden des Landes angegriffen.
Israels Armee teilte mit, im südlichen Syrien hätten «mehrere Terroristen» das Feuer auf israelische Truppen eröffnet. Diese hätten daraufhin zurückgeschossen. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London, die die Lage in Syrien mit einem Netzwerk aus Aktivisten verfolgt, berichtete, israelische Truppen hätten in das Dorf Kuja westlich von Daraa vordringen wollen. Daraufhin seien Kämpfe ausgebrochen. Die israelischen Truppen hätten sich zurückgezogen, das Dorf beschossen und dabei mehrere Menschen getötet.
Israel weitete militärische Aktivitäten seit Assad-Sturz aus
Seit dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad im Dezember hat die israelische Armee ihre militärischen Aktivitäten auf syrischem Gebiet deutlich ausgeweitet. Israels Armee griff seitdem Hunderte Male in Syrien an und verlegte Truppen in eine von den Vereinten Nationen kontrollierte Pufferzone zwischen beiden Ländern. Anwohner berichteten auch von Panzern und Truppen auf syrischem Gebiet. Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hat Israel mehrfach zu einem sofortigen Truppenabzug aufgefordert.
Israel begründet sein militärisches Vorgehen auf syrischem Gebiet nahe der besetzten Golanhöhen mit der Bekämpfung von Waffenlagern und Nachschubwegen, die von der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz genutzt werden sollen.
Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas warnte zuletzt während eines Besuchs in Jerusalem, dass die israelischen Angriffe in Syrien und dem Libanon zu einer weiteren Eskalation in der Region führen könnten.