Syriens Machthaber Assad setzt zum Gegenangriff an

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Syrien,

Syriens Machthaber Assad startet eine Gegenoffensive nach überraschendem Vormarsch der Rebellen in Aleppo und Umgebung. Experten sehen ihn unter Druck.

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Syriens Machthaber Assad startet eine Gegenoffensive nach Aufständen von Rebellen. - Keystone

Nach der überraschenden Eroberung Aleppos durch islamistische Rebellen hat Syriens Machthaber Baschar al-Assad eine Gegenoffensive angekündigt. Laut der syrischen Präsidentschaft erklärte Assad bei einem Treffen mit dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi in Damaskus:

Die «Zerschlagung des Terrorismus» sei für die Stabilität der gesamten Region notwendig. Assad betonte laut «BR», Syrien sei mit Hilfe seiner Verbündeten in der Lage, die Angriffe zurückzuschlagen.

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Syriens Assad will gegen die Rebellen vorgehen. - Keystone

Der Iran, einer von Assads wichtigsten Unterstützern neben Russland, sicherte Syrien weiterhin Beistand zu. Dies berichtet die «Tagesschau.»

Syriens Assad erhält russische Unterstützung

Russlands Militär griff Berichten von «WELT» zufolge bereits ins Kriegsgeschehen ein und attackierte Rebellenstellungen mit Kampfflugzeugen. Oleg Ignasjuk, stellvertretender Leiter der russischen Mission in Syrien, behauptete, dabei seien rund 300 Kämpfer getötet worden.

Die «Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte» berichtete von russischen Luftangriffen auf Orte in der Provinz Idlib. Auch die syrische Armee soll Ziele aus der Luft angegriffen haben.

Assad unter Druck

Experten sehen den Zeitpunkt der Offensive als günstig gewählt. Schliesslich seien Assads Verbündete, Russland, Iran und die Hisbollah durch Kriege in der Ukraine und Nahost geschwächt.

Auch die US-Regierung führt die Verwundbarkeit des syrischen Machtapparats auf die Abhängigkeit von Russland und dem Iran zurück. Der iranische Aussenminister warf hingegen den USA und Israel vor, hinter dem Vormarsch der Rebellen zu stecken

Sean Savett, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weissen Haus, betonte jedoch, die USA hätten mit der Offensive nichts zu tun.

Humanitäre Lage verschlechtert sich zunehmend

Bei russischen Luftangriffen auf Aleppo kamen laut Aktivisten zwölf Menschen ums Leben. Die «Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte» meldete, Russlands Luftwaffe habe Ziele vor einer Klinik im Stadtzentrum bombardiert.

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Zahlreiche Menschen wurden bei den Angriffen in Syrien verletzt. - Keystone

Unter den Todesopfern seien laut «Tagesschau» neben Mitgliedern der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) auch acht Zivilisten. 23 Menschen wurden demnach verletzt.

Rebellenoffensive

Eine von der Islamistenorganisation HTS geführte Allianz hatte in kurzer Zeit syrische Regierungstruppen aus Aleppo verdrängt. Die syrische Armee bestätigte, dass Dschihadisten in «grosse Teile» von Aleppo einmarschiert seien.

Laut Terrorismusexperten verfolgt HTS trotz öffentlicher Abspaltung von Al-Kaida weiterhin eine salafistisch-dschihadistische Ideologie. Die Gruppe gilt als Nachfolger der Al-Nusra-Front, eines früheren Al-Kaida-Ablegers in Syrien.

Experte befürchtet grosse Katastrophe

Nahost-Experte Daniel Gerlach befürchtet gegenüber «BR», dass ein erneuter Kampf um Aleppo viele Menschenleben kosten werde. Er hält es für möglich, dass die Regierung wieder die Oberhand gewinnt, trotz geschwächter Unterstützung durch Iran und Russland.

Wird Assads Gegenoffensive erfolgreich sein?

Gerlach zufolge verfügt die syrische Regierung über Einheiten, die in der Lage sind, Häuserkämpfe zu führen. Die Lage in Syrien bleibt somit weiterhin angespannt und unübersichtlich.

Kommentare

User #1813 (nicht angemeldet)

Assad trat als Nachfolger seines Vaters Hafiz al-Assad die Ämter als Generalsekretär der Baath-Partei und als Staatspräsident Syriens an. Unter Assads Herrschaft sind systematische Entführungen, Morde und Folter durch die Streitkräfte Syriens, den syrischen Nachrichtendienst und den militärischen Geheimdienst belegt. Im Jahr 1966 beteiligte sich sein Vater an einem Putsch und stieg zum Verteidigungsminister auf. Im November 1970 wurde sein Vater Premierminister und im April 1971 Präsident Syriens. Er regierte das Land bis zu seinem Tod im Jahr 2000.

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