Taifun stürzt Philippinen in Not: Kinder und Helfer sterben
Mit Macht trifft der Sturm «Mangkhut» die Philippinen, löst Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Die Zahl der Toten steigt bereits auf 13.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf den Philippinen sind vier Millionen Menschen ohne Strom.
- Der Supertaifun «Manghkut» hat bisher mindestens 13 Todesopfer gefordert.
Der Taifun «Mangkhut» hat auf den Philippinen grosse Schäden angerichtet und Menschen getötet. Der Sturm entwurzelte Bäume, zerstörte Häuser und löste Dutzende Erdrutsche aus. Mehr als vier Millionen Menschen waren nach Angaben der Behörden vom Samstag ohne Strom. Mehrere Helfer und Kinder starben.
«Mangkhut» zog weiter in Richtung China, wo der Nationale Wetterdienst den Wirbelsturm am späten Sonntagabend oder in der Nacht zum Montag an der Südküste und auf der Tropeninsel Hainan erwartete. Auch die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong bereitet sich auf die Ankunft des Sturms vor. Behörden riefen die die Hongkonger auf, sich «auf das Schlimmste» einzustellen.
Wohl mehr als vier Opfer
Die Zahl der Toten ist auf mindestens 13 gestiegen. Zwei Helfer starben, als eine Schlammlawine sie in der Stadt Itogon verschüttete. Dort kam nach Angaben von Bürgermeister Victorio Paladan auch ein 13 Jahre altes Kind ums Leben. Im Grossraum Manila ertrank ein Mädchen in einem Hochwasser führenden Fluss.
Nach Angaben der philippinischen Behörden von Samstagabend (Ortszeit) starben fünf Menschen bei einem Erdrutsch in der Stadt Baguio. Fünf weitere Menschen wurden dort vermisst.
Die Zahl der Opfer werde vermutlich noch steigen, sagte der Chef des philippinischen Rats für Katastrophenschutz, Ricardo Jalal. Berichte aus betroffenen Regionen erreichten die Behörden nur schleppend, Rettungskräfte hätten viele Gebiete noch nicht erreicht.
Währenddessen rüstete sich China mit Evakuierungen und Warnungen an die Bevölkerung. Rund 3000 Arbeiter wurden von Arbeitsplattformen im Südchinesischen Meer in Sicherheit gebracht, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Zudem ordneten die Behörden an, dass mehr als 6000 Schiffe zurück in die Häfen fahren sollen. Einige Fährverbindungen wurden eingestellt.
Am Samstagmorgen war der Taifun begleitet von starken Regenfällen mit voller Wucht im Norden der Philippinen auf Land getroffen. Dabei schwächte er sich mit Windgeschwindigkeiten von 170 Kilometern pro Stunde etwas ab. Böen erreichten 260 Kilometer pro Stunde.
5,2 Millionen Menschen von dem Sturm betroffen
Insgesamt sollen dort mindestens 5,2 Millionen Menschen von dem Sturm betroffen sein. Das Rote Kreuz der Philippinen geht aufgrund der Zerstörungskraft sogar von bis zu zehn Millionen Betroffenen aus. Der Taifun bringe ein 900 Kilometer breites Band aus Regenwolken mit sich, erklärte die Wetterbehörde. «Die Schneise von «Mangkhut» ist breiter, das heisst, eine grosse Fläche wird betroffen sein, und er ist in der Lage, bei den Menschen viel Leid auszulösen», sagte der Chef des örtlichen Roten Kreuzes.
Die Philippinen werden jedes Jahr von etwa 20 Taifunen heimgesucht. Einer der stärksten Taifune der vergangenen Jahre war «Haiyan» im November 2013. Damals starben mehr als 6300 Menschen, mehr als vier Millionen verloren ihr Zuhause.