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Taliban: So krass werden Frauen in Afghanistan unterdrückt

Carine Meier
Carine Meier

Afghanistan,

Ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan zeigt sich: Anders als versprochen wird Frauen teils die Bildung verweigert – und der Job genommen.

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Amena (M), frühere Rektorin einer Schule und Nazila (r), ehemalige Lehrerin, verkaufen auf einem Markt in Mazar-i-Sharif Kleider, weil beide ihre Arbeit verloren haben. Foto: Julian Frank/WFP/dpa - sda - Keystone/WFP/Julian Frank

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan jährt sich heute zum ersten Mal.
  • Damals versprach die neue radikalislamistische Regierung eine gemässigte Haltung.
  • Nun zeigt sich jedoch: Vor allem die Rechte von Frauen sind extrem eingeschränkt worden.

Vor genau einem Jahr, am 15. August 2021, übernahmen die Taliban die Macht in Afghanistan. Viele befürchteten daraufhin eine Schreckensregierung wie in den 90er-Jahren. Auf einer ersten Pressekonferenz überraschte Sprecher Sabihullah Mudschahid jedoch mit gemässigten Tönen.

So betonte Mudschahid etwa: «Frauen werden in der Gesellschaft sehr aktiv sein, jedoch innerhalb der Vorgaben des Islam.» So soll ihnen etwa weiterhin erlaubt sein zu arbeiten und zu studieren. In den letzten 12 Monaten haben Berichte von Menschenrechtsorganisationen jedoch ein ganz anderes Bild gezeichnet.

Während etwa jüngere Mädchen einige Wochen nach der Machtübernahme wieder in den Unterricht durften, bleiben weiterführende Schulen immer noch geschlossen. Bei dem Thema scheinen sich die Taliban selbst uneinig zu sein.

So hiess es etwa im März, die Schulen stünden allen Jugendlichen offen, auch den Mädchen. Einen Tag später wurden diese jedoch wieder nach Hause geschickt. Seitdem hat sich nichts getan.

Frauen verlieren Jobs an männliche Verwandte

Zudem haben die radikal-islamistischen Taliban mit zahlreichen neuen Gesetzen die Rechte der Frauen eingeschränkt. So müssen sich diese in der Öffentlichkeit vollständig verschleiern oder dürfen etwa nicht ohne einen männlichen Vormund reisen.

Gegenüber der BBC berichten ehemalige Regierungsangestellte, dass sie nicht mehr arbeiten dürfen. «Sie wollen meinen Job meinem Bruder geben», erzählt eine von ihnen gegenüber dem britischen Medium.

Die Taliban hätten die männlichen Verwandten von arbeitenden Frauen angewiesen, ihre Lebensläufe einzuschicken. Lediglich in den Bereichen Gesundheit oder Bildung gebe es Positionen, die weiterhin von Frauen besetzt seien. Amnesty International schreibt in einem Bericht: «Die Strategie der Taliban scheint, nur solche Frauen weiter arbeiten zu lassen, die nicht durch Männer ersetzt werden können.»

Haben Sie die Machtübernahme der Taliban in den Medien verfolgt?

Die Frauen ergeben sich jedoch nicht kampflos ihrem Schicksal. Immer wieder kommt es zu Protesten, wie etwa auch vor wenigen Tagen in Kabul. Diese werden aber meist nach kurzer Zeit von Taliban-Kämpfern gewaltsam aufgelöst. Dabei seien auch Journalisten, die über den Protest berichten wollten, angegriffen und geschlagen worden.

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