Taucher-Alptraum in Malaysia: Touristen treiben tagelang im Meer

Keystone-SDA
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Malaysia,

Eine Strömung treibt eine Tauchergruppe vor Malaysia auseinander – ein 14-jähriger Junge stirbt, zwei Personen werden nach drei Tagen im Meer gerettet.

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Das Meer. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Tauchausflug wurde eine Gruppe durch die Strömung auseinandergetrieben.
  • Ein 14-jähriger Niederländer ist dabei offenbar umgekommen.
  • Zwei der Vermissten konnten nach drei Tagen auf See gerettet werden.

Ein Tauchausflug ist für vier europäische Touristen vor Malaysia zum Alptraum geworden. Nach einem Training wurden sie von der Strömung auseinandergetrieben. Tagelang suchten Einsatzkräfte zu Wasser und aus der Luft nach den Vermissten. Seit Samstag scheint klar: Ein 14-jähriger Niederländer ist offenbar tot.

Zwei weitere Vermisste wurden wie durch ein Wunder nach drei Tagen lebend aus dem Meer geborgen. Der eine ist ein 46-jähriger Brite und die andere eine 18-jährige Französin. Die 35 Jahre alte Tauchlehrerin aus Norwegen war bereits am Donnerstag gerettet worden. Das Opfer ist der Sohn des geretteten Briten.

«Der 14-Jährige wird noch vermisst, aber sein Vater hat bestätigt, dass er tot ist.» Das sagte Nurul Hizam Zakaria von der malaysischen Küstenwache (MMEA). Nach dem Leichnam werde nun in indonesischen Gewässern gesucht, da die Taucher sehr weit abgetrieben worden seien. Der Vater habe erklärt, sein Sohn sei völlig geschwächt gewesen und an Erschöpfung gestorben, berichtete die Zeitung «Malay Mail».

Gerettete sind in stabilem Zustand

Der Brite und die Französin waren 70 Seemeilen von der Tauchstelle entfernt von Fischern entdeckt worden. Die Suche nach dem vermissten Jungen konzentriere sich deshalb auf dieses Gebiet, sagte Polizeichef Cyril Edward Nuing. Die Operation in Malaysia werde vorübergehend ausgesetzt. Die Besatzungen aller Handelsschiffe und Fischerboote in der Region wurden gebeten, Ausschau nach dem Opfer zu halten.

Der Zustand der Geretteten ist den Behörden von Malaysia zufolge stabil. Sie werden in der Stadt Pasir Gudang in einem Privatkrankenhaus behandelt. Die Tauchlehrerin wurde schon am Donnerstag nach 20 Stunden gefunden – 30 Seemeilen vom Ort des Tauchgangs entfernt.

Alle drei sollen nach Polizeiangaben zu dem genauen Hergang des Notfalls befragt werden – jedoch müssten sie sich zunächst erholen. «Im Moment sind die Opfer noch traumatisiert von dem Erlebten», erklärte der örtliche Polizeichef Datuk Kamarul Zaman Mamat.

Es würden verschiedene Aspekte untersucht, so etwa, ob Fahrlässigkeit im Spiel war und das Training den Vorschriften gemäss durchgeführt wurde. Auch wurde der Kapitän des Bootes, der die Gruppe auf das Meer hinausgefahren hatte, mittlerweile festgenommen. Er wurde den Behörden zufolge positiv auf Drogen getestet.

Taucher in Malaysia hatten Erfahrung

Die Gruppe brach zu einem Ausflug vor die Insel Pulau Tokong Sanggol auf. Als sie nicht zum Boot zurückkamen, leiteten die Behörden die Suchaktion ein. Die Tauchlehrerin habe erklärt, die Gruppe habe das Boot nicht mehr sehen können und sei wegen der Strömung auseinandergedriftet. Das berichtete der britische Sender BBC.

Alle hatten Berichten zufolge für die fortgeschrittene Zertifizierung Advanced Open Water Diver (fortgeschrittener Freiwasser-Taucher) trainiert. Jedoch sei das Gebiet vor Pulau Tokong Sanggol für seine starke und unberechenbare Strömung bekannt. Deshalb würden dort etwa Übungen von Militärtauchern durchgeführt, so die Zeitung «The Star».

Die Behörden hatten sich seit Beginn der Suchaktion zuversichtlich gezeigt, dass die Vermissten wegen ihrer Taucherfahrung lebend geborgen werden könnten. Auch seien sie mit Tauchausrüstung wie Flossen und Weste sowie Trainingsmaterial ausgestattet gewesen.

Das südostasiatische Traumland Malaysia ist bei Tauchern aus aller Welt beliebt. Es ist bekannt für seine unberührten Korallenriffe und eine farbenprächtige Unterwasserwelt. Erst am 1. April hatte das Land nach der pandemiebedingten Schliessung wieder seine Grenzen für internationale Touristen geöffnet.

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