Tausende bei Queer-Parade in Seoul - in Südkorea weiter Streitthema
Am Samstag haben zahlreiche Menschen in Seoul für die Rechte von LGBTQ-Menschen demonstriert. Das Thema sorgt in Südkorea weiterhin für viel Aufruhr.
Das Wichtigste in Kürze
- Tausende demonstrieren bei der Queer-Parade in Seoul für LGBTQ-Rechte.
- Konservative christliche Gruppen protestieren gegen das Strassenfest.
- Zahlreiche Botschaften solidarisieren sich mit der koreanischen LGBTQ+-Gemeinschaft.
Tausende Menschen haben in Seoul für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ) demonstriert. Höhepunkt des Strassenfests in der südkoreanischen Hauptstadt war am Samstag die jährliche «Seoul Queer Parade». Bei der die Teilnehmer trotz brütender Hitze durch die Innenstadt der Zehn-Millionen-Metropole zogen.
Viele Teilnehmer des Seouler Queer-Festivals, das dem Christopher Street Day in Deutschland ähnelt, kamen in bunten Kostümen und schwenkten Regenbogenfahnen.
LGBTQ-Rechte sind weiterhin Streitthema
Organisiert wurde das Strassenfest in der Nähe des Rathausplatzes von der südkoreanischen LGBTQ-Gemeinschaft. Die hatte den Kampf gegen die Ausgrenzung von Minderheiten zum Programm gemacht.
Die LGBTQ-Rechte gelten in Südkorea nach wie vor als Streitthema. Am Rande der Parade am Samstag protestierten Vertreter konservativer christlicher Gruppen lautstark gegen die Veranstaltung. Das Strassenfest und die Parade waren von starken Sicherheitsvorkehrungen der Polizei begleitet.
Vor dem Fest hatten das Organisationskomitee protestiert. Die Stadt wollte den üblichen Austragungsort für das Queer-Fest vor dem Rathaus für eine Veranstaltung einer christlichen Gruppe zu vergeben.
Solidarität von zahlreichen Botschaften
Zahlreiche Botschafter und Botschafterinnen anderer Länder erklärten sich mit den Teilnehmern des queeren Fests solidarisch. «Indem wir uns an diesem Festival beteiligen, wollen wir unsere unerschütterliche Unterstützung für die koreanische LGBTQ+-Gemeinschaft zum Ausdruck bringen.» Das sagte der deutsche Botschafter Michael Reiffenstuel in einem Youtube-Video.
Mit anderen Gesandtschaften organisierte die deutsche Botschaft auch einen Informationsstand. Dieser befand sich neben knapp 60 anderen Ständen verschiedener Gruppen, Organisationen und Verbände.