Tierschützer warnen: Immer mehr Koalas Opfer von Verkehrsunfällen
Wegen schrumpfenden Lebensraums sterben immer mehr Koalas bei Verkehrsunfälle. Oftmals überleben aber die Jungtiere im Beutel der Mutter.
Das Wichtigste in Kürze
- Australische Tierschützer schlagen Alarm: Immer mehr Koalas sterben bei Autounfällen.
- Wegen des schrumpfenden Lebensraums sind sie viel öfters auf den Strassen unterwegs.
- In mehreren Bundesstaaten gelten die Tiere offiziell als «stark gefährdet»
Immer mehr Koalas werden in Australien Opfer von Verkehrsunfällen. Grund sei der schrumpfende Lebensraum der ikonischen Beuteltiere, teilte der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) am Freitag mit. Allein seit Juli wurden demnach mindestens 42 Koalas auf den Strassen von New South Wales an der Ostküste von Autos und Lastwagen angefahren. Die Folge: Tierschützer müssen sich um zahlreiche kleine Koala-Waisen kümmern, die im Beutel der Mutter den Zusammenprall überlebt haben.
Dazu gehört der kleine Rafa, dessen Mutter in der Region Northern Rivers von einem Wagen erfasst wurde. Sie starb an ihren schweren Kopfverletzungen. Rafa überlebte unverletzt im Beutel und wird von der Organisation «Friends of the Koala» betreut.
Mit seinem kleinen herzförmigen Fleck auf der Nase bezaubert er seither seine Pfleger. Wenn er alt genug ist, soll Rafa in die Freiheit entlassen werden. Kookie erlitt hingegen innere Blutungen, als ihre Mutter von einem Laster überfahren wurde. Veterinäre kümmern sich um die kleine Waise.
Koalas in mehreren Bundesstaaten offiziell «stark gefährdet»
Weil die Menschen sich zunehmend im natürlichen Lebensraum der Koalas ausbreiteten, hätten viele Tiere ihre Heimat verloren. Dies sagte der IFAW-Tierschutzbeauftragte Robert Leach. «Koalas in New South Wales sind bereits vom Aussterben bedroht – wir können es uns nicht leisten, noch mehr auf unseren Strassen zu verlieren», betonte er. «Jeder einzelne Koala ist wichtig für das Überleben dieser gefährdeten Spezies.»
Zudem sei gerade Brutzeit, weshalb mehr Koalas auf den Strassen unterwegs seien. Der Experte forderte die Bevölkerung auf, besonders vorsichtig zu fahren.
Bereits im Februar hatte die Regierung angekündigt, die drolligen Beutelsäuger besser zu schützen. In den Bundesstaaten New South Wales und Queensland sowie im Australian Capital Territory mit der Hauptstadt Canberra wurde der Gefährdungsstatus offiziell von «vulnerable» (gefährdet) auf «endangered» (stark gefährdet) hochgesetzt. Auch verheerende Buschbrände, schwere Überschwemmungen und Krankheiten setzen den Tieren seit Jahren zu.