Gegen den Rapper Salehi wurde das Todesurteil aufgehoben. Sein Fall wurde an eine höhere Instanz übergeben.
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Der iransiche Rapper Toomaj Salehi. (archivbild) - Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem Rapper Salehi drohte die Todesstrafe. Diese wurde nun aber aufgehoben.
  • Sein Fall wurde stattdessen an eine höhere Instanz übergeben.
  • Er wurde festgenommen, weil er in seiner Musik die politischen Missstände anprangerte.
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Der iranische Rapper Toomaj Salehi, der wegen «Korruption auf Erden» zum Tode verurteilt wurde, kann nun aufatmen. Sein Anwalt berichtet laut der «Tagesschau»von einer neuen Chance für den Fall.

Oberster Gerichtshof hebt Urteil gegen Rapper Salehi auf

Nach Angaben von Amir Raisian, dem Anwalt des Musikers, hat der Oberste Gerichtshof im Iran das Todesurteil gegen Salehi gekippt. Der Fall wird zur weiteren Untersuchung an eine andere Instanz übergeben. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

«Wie erwartet hat der Oberste Gerichtshof einen irreparablen Justizfehler vermieden», kommentierte Raisian die Entscheidung. Mit seinen Liedern und Online-Aktivitäten hatte Salehi den Widerstand gegen die Führung der Islamischen Republik unterstützt.

Salehis kritischer Blick auf soziale und politische Missstände

Der Rapper Salehi wurde während der massiven Proteste im Herbst 2022 festgenommen. In seinen Texten prangerte er immer wieder soziale und politische Missstände an. Nach seiner Festnahme veröffentlichten Staatsmedien ein Video des Rappers mit verbundenen Augen, in dem er sich für seine Kritik entschuldigte.

Angehörige behaupteten jedoch, dass Salehi in Haft gefoltert wurde. Der Rapper hatte sich frühzeitig mit den Demonstrationen solidarisiert und war bereits ein Jahr zuvor einmal festgenommen worden.

Proteste nach dem Tod von Mahsa Amini

Im April dieses Jahres verurteilte ein Revolutionsgericht Salehi zum Tode wegen «Korruption auf Erden». Nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam in Teheran, breiteten sich die Proteste aus. Und zwar unter dem Motto «Frau – Leben – Freiheit».

Die Sittenpolizei hatte Amini festgenommen, weil sie gegen die strenge Kleiderordnung für Frauen im Iran verstossen haben soll.

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