Irans Justizchef befürwortet Begnadigung von Journalistinnen
Die iranische Justizbehörde spricht sich für eine Begnadigung der beiden preisgekrönten Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi aus.
Der Leiter der iranischen Justizbehörde hat sich für eine Begnadigung der beiden preisgekrönten Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi ausgesprochen. «Der Justizchef (Gholam-Hussein Mohseni-Edschehi) hat die Begnadigung der beiden Frauen befürwortet.» Dies sagte Justizsprecher Asghar Dschahangir.
Es sei allerdings noch eine weitere Instanz notwendig, um den Amnestieantrag zu einem endgültigen Abschluss zu bringen, sagte er weiter. Die beiden Frauen seien derzeit auf freiem Fuss, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna.
Tod löst landesweite Proteste aus
Hamedi und Mohammadi waren unter den ersten Journalistinnen im Land, die im September 2022 über die Verhaftung und später den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten. Der Tod Aminis löste landesweit schwere Proteste gegen die repressive Politik der islamischen Machthaber aus, insbesondere gegen das obligatorische Kopftuch für Frauen.
Im Herbst 2022 wurden sie von einem Revolutionsgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Ihnen wurde sogar Kollaboration mit dem Erzfeind USA vorgeworfen. Worauf die Todesstrafe steht.
Dieser Vorwurf wurde aber später fallengelassen. Beide mussten jedoch mehr als 400 Tage in Haft verbringen. Während ihrer Gefangenschaft zeichnete die Unesco die beiden Journalistinnen mit dem Pressefreiheitspreis der UN-Kulturorganisation aus.