Zwei Dutzend Menschen sind nach Bootsunglück vor der Küste Senegals tot gefunden, viele weitere werden vermisst.
Migrantenboot
Immer wieder gehen Migrantenboote unter. (Symbolbild) - keystone

Nach dem Kentern eines Migrantenboots vor der Küste Senegals sind gut zwei Dutzend Tote gefunden worden, der Tod vieler weiterer Menschen wird befürchtet. Die senegalesische Marine teilte mit, sie habe bis Dienstag insgesamt 26 Leichen geborgen, nachdem das Boot am Sonntag kurz nach dem Ablegen vor der Küstenstadt Mbour gesunken war.

Örtlichen Quellen und Medien zufolge könnten mehr als 200 Menschen an Bord des Fischerboots gewesen seien. Aus dem Senegal und seinen Nachbarstaaten in Westafrika machen sich immer wieder Menschen auf den mehr als 1.500 Kilometer weiten Weg über den Atlantik auf die Kanarischen Inseln, die zu Spanien gehören.

Rettungsaktionen und Abfangmanöver

Noch während der Bergungsarbeiten meldete die senegalesische Marine, zwei Boote mit weiteren 421 Migranten an Bord vor der Küste abgefangen zu haben, darunter waren 20 Kinder. Allein in den vergangenen gut drei Monaten berichtete die Marine insgesamt von mehr als 1700 Menschen, die sie auf Booten beim Versuch der Ausreise gestoppt habe.

Nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) erreichten in der ersten Jahreshälfte 2024 mehr als 19'000 Migrantinnen und Migranten die Kanarischen Inseln von der Küste Westafrikas zwischen Guinea und Marokko aus. Das sind deutlich mehr als in der ersten Hälfte des Vorjahres, in dem eine Rekordzahl von rund 40'000 Menschen die Kanaren erreichte.

Mindestens 324 Migranten kamen laut IOM bis Juni ums Leben oder verschwanden, wobei mit einer höheren Dunkelziffer gerechnet wird. Flüchtlinge aus den bewaffneten Konflikten in Westafrika machen bislang einen geringen Anteil aus. Viele junge Menschen erhoffen sich Arbeit und Zukunftsperspektiven.

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