Senegals neuer Präsident holt rund 80 Prozent in Parlamentswahl
Die neue Regierungspartei Pastef gewinnt im Senegal die Parlamentswahl und sichert sich eine breite Mehrheit.
Acht Monate nach dem Überraschungssieg der Opposition im Senegal hat die neue Regierungspartei Pastef mit rund 80 Prozent auch eine breite Mehrheit im Parlament gewonnen. Sie stellt künftig 130 der insgesamt 165 Sitze im Parlament des westafrikanischen Landes, wie die Behörden am Donnerstag verkündeten. Die Wahl am vergangenen Sonntag war weitgehend friedlich verlaufen, auch internationale Beobachter äusserten keine Einwände.
Die Wählerinnen und Wähler ebneten damit den Weg für den Reformkurs, den Präsident Bassirou Diomaye Faye (44) und sein Premier und Mentor Ousmane Sonko (50) im März versprochen hatten. Sie wollen das Land mit rund 18 Millionen Einwohnern, von denen die Hälfte jünger als 18 Jahre alt ist, aus Abhängigkeiten lösen und etwa Rohstofflieferverträge neu verhandeln.
Grösste Herausforderung wird allerdings die Schaffung von Arbeitsplätzen sein, da jedes Jahr gut 300.000 junge Menschen neu auf den Arbeitsmarkt drängen. Tausende junge Menschen versuchen jährlich die Migration auf dem lebensgefährlichen, rund 1.500 Kilometer langen Seeweg nach Spanien.
Wirtschaftliche Herausforderungen trotz politischem Triumph
Die Wirtschaftslage des Landes, das jüngst mit der Öl- und bald auch mit der Gasförderung beginnen soll, ist allerdings desolat. Die neue Regierung legte Zahlen vor, denen zufolge das Land deutlich höhere Schulden als von der vorherigen Regierung von Präsident Macky Sall (2012–2024) angegeben haben soll.
Salls frühere Regierungskoalition stürzte ab und kam nur noch auf 16 Sitze. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 50 Prozent. Der Senegal gilt als eine der stabilsten Demokratien Westafrikas.