Die Türkei verkündete den Abzug aller schweren Waffen aus der geplanten «entmilitarisierten Zone» um Idlib.
Motorräder fahren an Gebäuden vorbei, die im Zuge der Kämpfe in der Provinz Idlib (SYR) zerstört wurden.
Motorräder fahren an Gebäuden vorbei, die im Zuge der Kämpfe in der Provinz Idlib (SYR) zerstört wurden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei zog alle schweren Waffen aus Idlib ab.
  • Dies soll rechtzeitig vor Ablauf einer Frist geschehen sein.
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Das türkische Verteidigungsministerium teilte heute Mittwoch mit, dass rechtzeitig vor Ablauf einer Frist alle schweren Waffen aus der Pufferzone um die Rebellenbastion Idlib im Nordwesten Syriens abgezogen worden seien. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte den Abzug der Waffen bereits am Dienstag gemeldet.

Nun müssen die Dschihadisten die Pufferzone bis kommenden Montag verlassen. Die Türkei und Russland hatten die Schaffung der Pufferzone im September vereinbart, um eine Offensive der syrischen Regierungstruppen auf Idlib abzuwenden. Ihr Abkommen sieht vor, dass die Rebellen bis zum 10. Oktober alle schweren Waffen aus dem Gebiet abziehen, während die Dschihadisten bis zum 15. Oktober Zeit haben, um die Zone zu verlassen.

Nach der protürkischen Rebellenallianz Nationale Befreiungsfront zog auch das Dschihadistenbündnis Hajat Tahrir al-Scham (HTS) seine Waffen aus der entmilitarisierten Zone ab. Es bleibt aber offen, ob die Dschihadisten auch ihre Kämpfer wie gefordert abziehen werden. Die Pufferzone soll von der russischen Militärpolizei auf der einen und der türkischen Armee auf der anderen Seite kontrolliert werden. Diese verstärkte zuletzt ihre Truppen in dem Gebiet.

Für den Fall einer syrischen Grossoffensive auf Idlib wurde eine humanitäre Katastrophe und eine neue Fluchtwelle in die Türkei befürchtet. Idlib ist die letzte Provinz unter Kontrolle der Rebellen. Allerdings wird nur ein kleiner Teil von gemässigten Gruppen kontrolliert, während der Grossteil in der Hand von HTS und anderen radikalen Gruppen ist. Viele Beobachter bezweifeln, dass das russisch-türkische Abkommen langfristig eine Offensive verhindert.

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