Türkei: Gericht ordnet Freilassung von 59 Demonstranten an
In der Türkei wurden 59 junge Demonstranten freigelassen, die bei Protesten gegen Ekrem İmamoğlus Festnahme verhaftet wurden.

Ein Gericht in Istanbul hat am Freitag die Freilassung von 59 jungen Aktivisten angeordnet. Sie waren während der landesweiten Proteste gegen die Festnahme des oppositionellen Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu inhaftiert worden, wie «Barron's» berichtet.
Die Entscheidung folgt der Freilassung von 107 weiteren Demonstranten am Vortag. Insgesamt wurden seit Beginn der Proteste am 19. März fast 2'000 Personen festgenommen.
Bildung als Grund für die Freilassung
Das Gericht begründete seine Entscheidung mit der möglichen Beeinträchtigung der Ausbildung der jungen Demonstranten. Viele der Verhafteten sind Studenten, die ihre Prüfungen aufgrund der Inhaftierung verpasst haben, wie «Medya News» schreibt.
Die Proteste, die sich gegen İmamoğlus Festnahme richten, wurden von Sicherheitskräften hart unterdrückt. Dennoch kehrten Demonstranten nach einer kurzen Pause während Ramadan wieder auf die Strassen zurück.

İmamoğlu wurde wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen, die er vehement bestreitet. Seine Festnahme löste die grössten Proteste in der Türkei seit über einem Jahrzehnt aus, wie «Le Monde» berichtet.
Die Demonstrationen werden von Studenten und Oppositionsparteien angeführt und richten sich gegen Präsident Erdoğan und seine Regierung. Die Opposition plant weitere Kundgebungen, darunter eine grosse Veranstaltung in Samsun am Sonntag.
Türkei: Symbol des Widerstands
Die Proteste haben sich zu einem Symbol des Widerstands gegen autoritäre Tendenzen entwickelt. Junge Menschen spielen eine zentrale Rolle und setzen sich für demokratische Werte ein, wie «Barron's» betont.
Mit der Freilassung der 59 Demonstranten wächst die Hoffnung auf weitere positive Entscheidungen der Gerichte. Der Kampf für Demokratie bleibt jedoch eine grosse Herausforderung in der Türkei.