UN in Afghanistan warnen Taliban vor Ende der Unterstützungsmission
Die Taliban haben Frauen das Arbeiten verboten. Jetzt warnt die UN-Mission in Afghanistan sie vor einem Ende der Unterstützungsmission.
Das Wichtigste in Kürze
- Die UN in Afghanistan warnen die Taliban vor einem Ende der Unterstützungsmission.
- Das Arbeitsverbot für Frauen sei «rechtswidrig nach internationalem Recht».
- Es wurde eine «operative Überprüfungsphase» der UN-Mission bis zum 5. Mai angeordnet.
Die UN-Mission in Afghanistan (Unama) hat nach dem Arbeitsverbot für Afghaninnen die Taliban vor einem Ende der Unterstützungsmission gewarnt. «Das Verbot ist rechtswidrig nach internationalem Recht, einschliesslich der UN-Charta, und deshalb können die Vereinten Nationen es nicht einhalten», hiess es in einem kritischen Appell am Dienstag.
Die UN-Sondergesandte für Afghanistan, Rosa Otunbajewa, ordnete demnach eine «operative Überprüfungsphase» der UN-Mission bis zum 5. Mai an.
Die Vereinten Nationen hatten vor einer Woche verkündet, dass afghanische Frauen auf Anweisung der regierenden Taliban nicht mehr für sie tätig sein dürfen. Ein Arbeitsverbot der Islamisten für afghanische Frauen in Nichtregierungsorganisationen gilt bereits seit Dezember, mit Ausnahme der Bereiche Gesundheit, Bildung und Ernährung. Das Verbot hatte sowohl im Land als auch international heftige Reaktionen hervorgerufen.
Menschenrechte seit Taliban-Herrschaft drastisch eingeschränkt
Die Taliban versuchen «die Vereinten Nationen zu zwingen, eine entsetzliche Wahl zu treffen zwischen dem Verbleib und der Unterstützung des afghanischen Volkes und dem Festhalten an den Normen und Grundsätzen, zu deren Wahrung wir verpflichtet sind», hiess es in der UN-Mitteilung weiter. Die Verantwortung für mögliche negative Konsequenzen durch ein Missionsende liege bei den Taliban.
Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 und dem chaotischen Abzug internationaler Streitkräfte haben die Taliban Menschenrechte drastisch eingeschränkt. Ihre Herrschaft wurde zuletzt zunehmend autoritärer und dogmatischer. Sie zeigen sich gegenüber allen Formen der Opposition zu ihrem Regime als äussert repressiv. Der Zugang von Frauen zu Bildung, Arbeit und sogar zum öffentlichen Raum für Reisen oder medizinische Versorgung wurde stark eingeschränkt.