UN-Sicherheitsrat: Uneinigkeit über Palästinas Vollmitgliedschaft

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Der UN-Sicherheitsrat kann sich nicht auf eine gemeinsame Reaktion zur erneuten Antragstellung für die Vollmitgliedschaft eines Staates Palästina einigen.

ARCHIV - Das Logo der Vereinten Nationen am UN-Hauptquartier. Foto: John Minchillo/AP/dpa
ARCHIV - Das Logo der Vereinten Nationen am UN-Hauptquartier. Foto: John Minchillo/AP/dpa - sda - Keystone/AP/John Minchillo

Ein Komitee des UN-Sicherheitsrats hat sich nicht auf eine gemeinsame Reaktion auf einen erneuten Antrag auf eine Vollmitgliedschaft für einen Staat Palästina bei den Vereinten Nationen einigen können. Zwei Drittel der Mitglieder hätten den Antrag befürwortet, fünf hätten Einwände gehabt. Dies sagte die UN-Botschafterin Maltas, Vanessa Frazier, die dem zuständigen Komitee derzeit vorsitzt, nach einer Sitzung in New York. Sie werde einen entsprechenden Bericht darüber so bald wie möglich unter den Mitgliedern des Sicherheitsrats verbreiten.

Dass das Komitee daraufhin eine Abstimmung über den Antrag im Sicherheitsrat empfehlen wird, gilt als unwahrscheinlich. Trotzdem könnte jeder Mitgliedsstaat des Gremiums jederzeit eine entsprechende Resolution einbringen. Algerien plane, dies in der kommenden Woche zu tun, hiess es aus Diplomatenkreisen.

Eine solche Resolution würde aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch an den USA scheitern – Israels engstem Verbündeten mit Vetomacht im Sicherheitsrat. Die USA und andere wollten bislang, dass die Palästinenser vor einer UN-Mitgliedschaft mit Israel Frieden schliessen.

Mehrheitliche Zustimmung erforderlich

Für einen Erfolg müssten nach der Prüfung mindestens neun der 15 Sicherheitsratsmitglieder dafür stimmen, zudem dürften die permanenten Ratsmitglieder China, Frankreich, Russland, Grossbritannien und die USA kein Veto einlegen. Im Erfolgsfall würde der Antrag dann zur Abstimmung an die UN-Vollversammlung überwiesen, dort wäre dann eine Zweidrittelmehrheit nötig.

Israel hatte sich bereits vehement gegen eine Aufnahme Palästinas ausgesprochen. Der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour hatte vergangene Woche in einem Brief an UN-Generalsekretär António Guterres darum gebeten, den Antrag erneut dem Sicherheitsrat vorzulegen.

Der Sicherheitsrat hatte daraufhin Anfang der Woche den Antrag an das Komitee zur Prüfung überwiesen. Der eher formale Schritt der erneuten Prüfung des Antrags aus dem Jahr 2011 galt für die Palästinenser zumindest als Etappensieg.

Historischer Rückblick

Im November 2011 war der Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft am Sicherheitsrat gescheitert. Ein Jahr später räumten die Vereinten Nationen den Palästinensern gegen den Widerstand der USA einen Beobachterstatus ein. Von 193 UN-Mitgliedsstaaten haben bisher 139 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt. Deutschland gehört nicht dazu.

Kommentare

Nicole

Palästina ist genau so ein Staat wie Israel. Nur weil Israel ihn nicht anerkannt, ist es nicht richtig. Wer ja zu Israel sagt, muss auch ja zu Palästina sagen. Es muss eine Zweistaatenlösung her mit den Grenzen vor 1968, alles andere ist nicht akzeptabel.

User #3450 (nicht angemeldet)

Wenn Palästina kein Staat sein soll, ist mir aber unerklärlich, wieso Israel als Staat anerkannt ist! Beide sollten die gleichen Rechte haben!

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