UN und Syrien einigen sich auf Nutzung von wichtigem Grenzübergang
UN-Generalsekretär Guterres verkündet eine Einigung für Hilfslieferungen nach Syrien. Der bedeutende Grenzübergang Bab al-Hawa bleibt offen.
Das Wichtigste in Kürze
- Syrien und die UN einigen sich auf die Nutzung eines Grenzübergangs für humanitäre Hilfe.
- Die Vereinbarung betrifft Grenzübergang Bab al-Hawa und gilt für sechs Monate.
- In der Region sind Millionen Notleidende abhängig von Hilfslieferungen.
Syrien und die Vereinten Nationen haben sich auf die weitere Nutzung eines wichtigen Grenzübergangs für humanitäre Hilfe geeinigt. Das teilte UN-Generalsekretär António Guterres in der Nacht zum Mittwoch in New York mit.
Die Übereinkunft gelte für sechs Monate und zu unterschiedlichen Konditionen auch für einige andere kleinere Grenzübergänge, hiess es. Weitere Details teilten die UN zunächst nicht mit.
Es handelt sich um den Grenzübergang Bab al-Hawa mit der Türkei im Nordwesten Syriens. Eine Blockade Russlands im UN-Sicherheitsrat hatte im Juli humanitäre Hilfslieferungen darüber zunächst gestoppt.
Daraufhin hatte die syrische Regierung zwar angeboten, den Grenzübergang für sechs Monate für Hilfslieferungen zu öffnen. Das allerdings «in voller Zusammenarbeit und Koordination mit der (syrischen) Regierung». Dies hatte der syrische UN-Botschafter Bassam Sabbach in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat geschrieben. Die UN hatten die Konditionen als «inakzeptabel» zurückgewiesen.
85 Prozent der Hilfsgüter laufen über Bab al-Hawa
Millionen Notleidende im Nordwesten Syriens waren zwischenzeitlich von Hilfslieferungen abgeschnitten. 85 Prozent aller Güter für den Nordwesten laufen den UN zufolge über den Grenzübergang Bab al-Hawa. Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen in dieser Region 4,1 Millionen Menschen Unterstützung.
Syriens Präsident Baschar Al-Assad versuchte in der Vergangenheit wiederholt, mit der Schliessung der Grenzübergänge, Einfluss auf die Rebellen-Regionen zurückgewinnen. In Syrien herrscht seit 2011 ein Bürgerkrieg, der mehr als 350'000 Todesopfer gefordert hat. Rund 13 Millionen Menschen wurden innerhalb Syriens vertrieben oder flüchteten in andere Länder. Die verheerenden Erdbeben im Februar verschlechterten die Lage in dem Land mit rund 22 Millionen Einwohnern weiter.