Weltwirtschaft

UN: Weltwirtschaft muss sich für Klimaschutz radikal ändern

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Kenia,

Die Weltgemeinschaft muss mehr tun für den Klimaschutz. Den UN zufolge ist eine radikale Kehrtwende in allen Wirtschaftsbereichen nötig. Und es muss schnell gehen.

Durch die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan stehen weite Landstriche unter Wasser.
Durch die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan stehen weite Landstriche unter Wasser. - Kyodo/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund zehn Tage vor dem Start der Weltklimakonferenz in Ägypten haben die Vereinten Nationen (UN) der internationalen Gemeinschaft vorgeworfen, zu wenig für den Klimaschutz zu tun.

Die Bemühungen zum Klimaschutz reichten bei weitem nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel auch nur annähernd zu erreichen. Die Treibhausgas-Emissionen müssten dafür bis 2030 um 45 Prozent reduziert werden, hiess es in einem jährlichen Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP), der in der kenianischen Hauptstadt Nairobi vorgestellt wurde.

«Dieser Bericht sagt in kalten, wissenschaftlichen Begriffen das, was die Natur uns das ganze Jahr durch tödliche Überschwemmungen, Stürme und wütende Bränden gesagt hat: Wir müssen aufhören, unsere Atmosphäre mit CO2 zu füllen und wir müssen schnell damit aufhören», sagte UNEP-Chefin Inger Andersen. «Nur eine radikale Transformation unserer Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme kann uns davor bewahren, eine Klimakatastrophe zu beschleunigen.»

Emissions Gap

Nur radikale Veränderungen in allen Wirtschaftszweigen – etwa in den Bereichen Energie, industrielle Produktion, Transport, Baugewerbe,Nahrungsmittelindustrie sowie im Finanzsystem – könnten noch verhindern, dass es eine Klimakatastrophe geben werde, hiess es in dem Bericht «Emissions Gap». Mit den bei der letzten Weltklimakonferenz in Glasgow auf den Weg gebrachten CO2-Einsparungen werde sich die Erde bis zum Ende des Jahrhunderts um 2,4 bis 2,6 Grad erwärmen. Das ist deutlich mehr als der im Pariser Klimaabkommen beschlossene Wert von 1,5 Grad, der laut Forschern nötig ist, um die Erde zu erhalten.

Der Begriff «Emissions Gap» bezeichnet die Differenz zwischen den von der Weltgemeinschaft versprochenen CO2-Einsparungen und den benötigten Reduktionen, um die Klimaschutz-Ziele zu erreichen. «Diese Lücke muss geschlossen werden, angefangen bei der COP27 in Ägypten», sagte UN Generalsekretär António Guterres in einer Videobotschaft. Auch die Entwicklungsländer seien gefragt und müssten von den Industriestaaten unterstützt werden, forderte er.

Mit den bei der letzten Weltklimakonferenz in Glasgow auf den Weg gebrachten CO2-Einsparungen werde sich die Erde bis zum Ende des Jahrhunderts um 2,4 bis 2,6 Grad erwärmen, heisst es im UNEP Bericht. Wenn nur die aktuelle Klimaschutzpolitik in Betracht gezogen wird, ist demnach sogar mit einer Erwärmung von 2,8 Grad zu rechnen. Das ist deutlich mehr als der im Pariser Klimaabkommen beschlossene Wert von 1,5 Grad, der laut Forschern nötig ist, um die Erde zu erhalten.

Nur sieben Jahre

Obwohl die Staaten in Glasgow ihre Vorhaben nachgeschärft hätten, reduziere das die Treibhausgase nur um eine halbe Gigatonne, ein Bruchteil der benötigten Minderung, sagte John Christensen, der an dem UNEP-Bericht mitgearbeitet hat, der Deutschen Presse Agentur. «Die Herausforderung ist, dass wir nur sieben Jahre haben, um die Lücke von 20 Gigatonnen Reduktion zu schliessen, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Es ist also völlig unzureichend, in einem Jahr nur eine halbe Gigatonne zu reduzieren», sagte er.

Die Umweltorganisation BUND forderte in einer Mitteilung, Deutschland und die EU hätten den Auftrag, «eine gerechte Klimapolitik zu machen und sich mit den Ländern im globalen Süden zu solidarisieren.»

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