UNEP-Chefin warnt vor immer schnellerer Erderwärmung

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Kenia,

Vom 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ist die Welt weit entfernt. Inger Andersen malt ein düsteres Bild und bringt andere Zahlen ins Spiel.

Nairobi
Inger Andersen in Nairobi (Archivbild). - James Wakibia/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Zwei Wochen vor der Weltklimakonferenz COP 28 hat die Chefin des UN-Umweltprogramms (UNEP), Inger Andersen, vor dramatischen Temperaturanstiegen gewarnt. «Die Menschheit bricht alle falschen Rekorde, wenn es um den Klimawandel geht», stellte Andersen in ihrem Vorwort zu einem am Montag in Nairobi veröffentlichten UNEP-Bericht über die sogenannten Emissionslücken im globalen Klimaschutz fest. Grössere Anstregungen seien dringend notwendig.

Die Treibhausemissionen hätten 2022 einen neuen Rekord erreicht. Im September dieses Jahres lagen die Temperaturen nach Angaben der UNEP-Chefin weltweit um durchschnittlich 1,8 Grad Celsius über denen der vorindustriellen Zeit. Es sei so gut wie sicher, dass das Jahr 2023 das wärmste bisher gemessene Jahr sein werde.

Verstärkte Massnahmen nötig

Die bislang gemachten Zusagen zum Pariser Klimaabkommen reichen demnach nicht aus. Auch wenn sie eingehalten würden, steuere die Welt in diesem Jahrhundert auf einen Temperaturanstieg zwischen 2,5 bis 2,9 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu.

Die Möglichkeit, die Ziele des Pariser Abkommens doch noch zu erreichen, hänge wesentlich von verstärkten Klimaanpassungsmassnahmen noch in diesem Jahrzehnt ab, betonte die UNEP-Chefin. Die für 2030 prognostizierten Emissionen müssten um mindestens 28 bis 42 Prozent im Vergleich zu den derzeit geplanten Szenarien verringert werden, um die vereinbarten Ziele für die Erderwärmung um 2 beziehungsweise 1,5 Grad zu erreichen.

Dem UN-Bericht zufolge stiegen die weltweiten Treibhausgasemissionen von 2021 bis 2022 um 1,2 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 57,4 Gigatonnen Kohlendioxidäquivalent.

1,5-Grad-Ziel der Erderwärmung vereinbart

Die internationale Staatengemeinschaft hat in dem 2015 abgeschlossenen Pariser Klimaabkommen das 1,5-Grad-Ziel der Erderwärmung vereinbart, um die Überschreitung gefährlicher Kipppunkte mit unumkehrbaren Konsequenzen zu vermeiden und die katastrophalsten Folgen des Klimawandels abzuwenden.

Dafür darf nur noch eine begrenzte Menge klimaschädlicher Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO₂) in die Erdatmosphäre gelangen. Diese werden zum grössten Teil bei der Verbrennung der Brennstoffe Öl, Erdgas und Kohle freigesetzt. Experten halten die bislang geplanten Massnahmen der Staaten jedoch längst nicht für ambitioniert genug.

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Kommentare

User #2897 (nicht angemeldet)

Nur in China und Indien. In Europa sinkt der CO2 Ausstoss seit mindestens 10 Jahren.

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