US-Geheimdienste: Schifa-Spital wurde von Hamas genutzt
Das israelische Militär war Mitte November in das Schifa-Spital eingedrungen. Der Verdacht: Die Einrichtung diene nicht nur der Patientenversorgung.
Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad haben nach Einschätzung der US-Geheimdienste das Schifa-Spital in der Stadt Gaza als Kommandozentrale für den Kampf gegen israelische Truppen genutzt. In und unter dem Gebäudekomplex seien zudem Waffen gelagert und zeitweise auch einige Geiseln festgehalten worden, berichteten mehrere US-Medien am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf kürzlich freigegebene Geheimdienstinformationen.
Die US-Regierung hatte bereits zuvor die israelische Darstellung gestützt, wonach die Hamas das grösste Spital im Gazastreifen als Kommandozentrum und Waffenlager benutzt haben soll. Bei den nun freigegebenen Informationen handle es sich um «die aktuellste US-amerikanische Einschätzung», hiess es in der «New York Times».
Tunnelkomplex an der Klinik
Einige Tage vor dem israelischen Militäreinsatz in dem grössten Spital im Gazastreifen hätten die Islamisten den Komplex verlassen und Dokumente und elektronische Geräte zerstört, hiess es weiter. Geiseln, die in oder unter dem Gebäude festgehalten wurden, seien verlegt worden.
Das israelische Militär war Mitte November trotz massiver internationaler Kritik in das Schifa-Spital eingedrungen. Dort fand die Armee nach eigenen Angaben einen Tunnelkomplex an der Klinik. Auf Bildern und Videos, die die Armee präsentierte, waren ein schmaler Tunnel sowie mehrere Räume zu sehen. Im Spital wurden dem Militär zufolge auch Waffen gefunden. Die Hamas hat bestritten, dass sie medizinische Einrichtungen für militärische Zwecke missbraucht.