Vier palästinensische Demonstranten im Gazastreifen getötet
Bei Protesten im Gazastreifen sind vier Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Menschen wurden verletzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Demonstration im Gazastreifen ist es zu Ausschreitungen gekommen.
- Dabei wurden vier Menschen getötet und über 80 verletzt.
Vier palästinensische Demonstranten sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza durch Schüsse israelischer Soldaten getötet worden. 85 weitere Menschen seien bei den Protesten im Gazastreifen am Freitag verletzt worden.
Zunächst hatte die Behörde von fünf Toten berichtet. Doch ein fünfter Palästinenser sei bei einem Sprengunfall im Gazastreifen ums Leben gekommen, der nicht unmittelbar mit den Demonstrationen am Grenzzaun zu tun gehabt habe. Er habe an einem Sprengsatz gearbeitet, hiess es.
Am späten Abend wurden nach Angaben der israelischen Armee vom Gazastreifen aus 16 Raketen Richtung Israel abgefeuert. Von Opfern oder Schäden wurde zunächst nichts bekannt. Zehn Raketen seien vom Abwehsystem «Iron Dome» (Eisenkuppel) abgefangen worden. Israelische Kampfflugzeuge flogen daraufhin in der Nacht zum Samstag Luftangriffe auf Stellungen im Gazastreifen. Nach Medienberichten wurden dabei Ziele in der Nähe von Rafah beschossen.
Seit Ende März sind bei teilweise gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze mehr als 200 Palästinenser getötet worden. Die Demonstranten fordern eine Aufhebung der seit mehr als einem Jahrzehnt herrschenden Gaza-Blockade sowie eine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in Gebiete, die heute zu Israel gehören.
Im Gazastreifen leben mehr als 2 Millionen Menschen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Elektrizität. Die in dem Gazastreifen herrschende Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.