Vor 19 Jahren: Ruth Dreifuss wird erste Bundespräsidentin
Heute vor 19 Jahren, am 9. Dezember 1998, wurde Ruth Dreifuss zur Bundespräsidentin gewählt. Sie ist die erste Frau, die an die Spitze der Landesregierung stand.
Wahldrama im Früjahr 1993
Heute vor 19 Jahren, am 9. Dezember 1998, wurde die Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss als erste Frau an die Spitze der Landesregierung gewählt.
«Es ist zweifellos eine grosse Premiere, auch wenn sie kaum Aufsehen erregte, weil ich turnusgemäss im Bundesrat an der Reihe war» so Alt-Bundesrätin Dreifuss im Frühjahr 1999 zum «Spiegel».
«Das ist typisch schweizerisch - die Normalität kehrt schnell zurück, und plötzlich merkt man, dass eine Revolution stattgefunden hat, ganz ohne Aufruhr und Krawall», meinte Dreifuss auf die Frage, wie sie sich als erste Frau im Bundespräsidium fühle.
Die Sozialdemokratin war die zweite Frau im Bundesrat und stand während ihrer Amtszeit – von 1993 bis 2002 – dem Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) vor.
Als René Felber, der amtierende SP-Bundesrat, im Jahr 1993 seinen Rücktritt einreichte, stellte die SP die Gewerkschafterin und SP-Nationalrätin Christiane Brunner zur Wahl. Die bürgerliche Mehrheit im Parlament wählte am 3. März 1993 allerdings den SP-Nationalrat Francis Matthey – anstatt der offiziellen SP-Kandidatin Brunner. Matthey lehnte die Wahl ab.
Als Reaktion darauf demonstrierten über 10'000 Menschen – mehrheitlich Frauen – auf dem Bundesplatz. Die Proteste wurden von der Polizei mit Tränengas aufgelöst. Am Ende benötigte es drei Wahlgänge, bis die SP mit Kandidatin Dreifuss am 10. März 1993 eine Frau im Bundesrat platzieren konnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 9. Dezember 1998 wird Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss die erste Bundespräsidentin der Schweiz.
- Von ihrer Wahl 1993, bis zu ihrem Rücktritt 2002, leitete sie das Eidgenössische Departement des Innern.