Vor Mauritius: Teil des aufgelaufenen Öl-Frachters wird versenkt
Die Bergungsmannschaften haben damit begonnen, einen Teil des havarierten Öl-Frachters «Wakashio» vor Mauritius zu versenken.
Das Wichtigste in Kürze
- «Wakashio» soll auf Meeresgrund in 3180 Metern Tiefe sinken.
- Greenpeace Afrika kritisiert die Aktion, welche die Artenvielfalt gefährde.
«Das Versenken der Wakashio ist im Gange», erklärte das Fischereiministerium des Inselstaates am Donnerstag. Umweltorganisationen kritisierten, dass das Wrack die Biodiversität der Meeresregion gefährde.
Der Frachter «Wakashio» war am Wochenende auf einem Riff vor der Küste von Mauritius in zwei Teile gebrochen. Das grössere Schiffsteil wurde nun von zwei Schleppern 15 Kilometer weit auf das offene Meer gezogen. Es soll dort auf den Meeresboden in 3180 Metern Tiefe sinken.
Versenken des Schiffes gefährdet Artenvielfalt
«Jetzt wird es mit Meerwasser gefüllt, um es auf den Grund zu versenken». Dies sagte der Schifffahrtsdirektor von Mauritius, Alain Donat, der Nachrichtenagentur AFP. Dies sollte einige Stunden dauern. Der andere Teil der «Wakashio» ist nach wie vor in dem Meeresriff verkeilt.
Das nationale Krisenkomitee erklärte, es sei sichergestellt worden, dass das Schiff vor dem Versenken von Öl und Trümmern befreit wurde. Dennoch kritisierte ein Sprecher von Greenpeace Afrika die Aktion: «Das Versenken des Schiffes würde die Artenvielfalt gefährden und den Ozean mit grossen Mengen an Schwermetallgiften verseuchen», sagte Happy Khambule. Die Verseuchung des Wassers könne sich dann auf Nachbarregionen ausbreiten. «Insbesondere die französische Insel La Réunion» könnte laut Khambule betroffen werden.
Ökologisch wie ökonomisch – harter Schlag für Mauritius
Der japanische Frachter war am 25. Juli mit rund 4000 Tonnen Treibstoff an Bord vor der Südostküste des Urlauberparadieses im Indischen Ozean auf Grund gelaufen. Mehr als 1000 Tonnen Treibstoff traten aus, eine Ölpest bedroht die Naturschutzgebiete auf Mauritius.
Bis zum Auseinanderbrechen des Frachters versuchten Helfer die verbliebenen 3000 Tonnen Öl aus dem Schiff abzupumpen. Tausende Freiwillige halfen, die weissen Strände der Insel von dem Ölschlick zu befreien.
Für Mauritius bedeutet das Schiffsunglück sowohl ökologisch als auch ökonomisch einen schweren Schlag. Der Inselstaat ist in hohem Masse abhängig von seinen Küstengebieten. Nicht nur wegen des Fischfangs, sondern auch weil die Korallenriffe zu den schönsten weltweit zählen und viele Touristen anlocken.