Im Irak droht acht Mitgliedern einer Familie die Todesstrafe, weil sie an einem Massaker des IS beteiligt gewesen sein sollen.
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Ein zum Tode verurteilter Mann (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Acht Männern aus einer Familie droht im Irak die Todesstrafe.
  • Sie sollen an einem IS-Massaker beteiligt gewesen sein.
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Acht Mitgliedern einer Familie droht im Irak die Todesstrafe wegen ihrer Beteiligung an der Ermordung hunderter Gefangener der IS-Dschihadistenmiliz in Mossul. Die acht Männer hätten gestanden, am Massaker von Chasfa teilgenommen zu haben, erklärte die Justiz am Mittwoch. In der Schlucht acht Kilometer südlich von Mossul waren während der Herrschaft des Islamischen Staats (IS) 370 Zivilisten und Sicherheitskräfte ermordet worden.

Laut Augenzeugen führten die Dschihadisten die Gefangenen mit verbundenen Augen und gefesselten Händen an den Rande der Senke, die laut der örtlichen Legende durch einen Meteoriteneinschlag entstanden war. Dort wurden sie durch Kopfschüsse getötet und ihre Leichen in den Abgrund geworfen. Den acht Verdächtigen droht nach ihrem Geständnis nun laut dem irakischen Anti-Terror-Gesetz die Hinrichtung durch den Strang.

Die IS-Miliz hatte im Juni 2014 bei einer Blitzoffensive grosse Gebiete im Norden und Zentrum des Iraks in ihre Gewalt gebracht. Im Dezember erklärte die Regierung in Bagdad jedoch den Sieg über die sunnitische Extremistengruppe, nachdem sie sämtliche Städte und Gebiete zurückerobert hatte.

Im Irak sind bereits mehr als 300 Menschen wegen Mitgliedschaft in der IS-Miliz zum Tode oder zu lebenslanger Haft verurteilt worden, darunter hundert Ausländer.

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