Nach dem Durchbruch in der ersten Phase der Brexit-Verhandlungen fordern Wirtschaftsverbände auf beiden Seiten des Ärmelkanals rasch Klarheit über die zukünftige Beziehung zwischen Grossbritannien und der EU.
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Die britische Flagge und EU-Flaggen wehen vor dem EU-Hauptquartier in Brüssel im Wind. - dpa

«Viele Unternehmen sind abhängig von Lieferketten, die auf mehrere nordeuropäische Länder verteilt sind und von «Just-in-time"-Lieferungen abhängen», heisst es in einer gemeinsamen Erklärung von sieben europäischen Industrie- und Handelskammerorganisationen am Montag. Bereits geringere Änderungen der Regeln könnten diese Lieferketten erheblich beeinträchtigen.

Der britische Brexit-Minister David Davis und EU-Chefunterhändler Michel Barnier sollten daher «so schnell wie möglich Lösungen für gute künftige Handelsbeziehungen» zwischen Grossbritannien und der EU finden. Zu den Themen, die nun geklärt werden müssten, gehören demnach unter anderem Zollverfahren, das Ausmass der Rechtsangleichung zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU und die gegenseitige Anerkennung von Normen- und Sicherheitskontrollbehörden.

Insbesondere für die deutsche Wirtschaft werde der Brexit grosse Auswirkungen haben, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Mitteilung zufolge. «Die Länder, die an Grossbritannien am nächsten liegen, sind am stärksten vom Brexit betroffen». Das Vereinigte Königreich ist nach Angaben der DIHK Deutschlands fünftwichtigster Handelspartner mit einem Warenumschlag von mehr als 120 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Die Integrität des europäischen Binnenmarktes mit den vier Freiheiten (freier Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital) müsse uneingeschränkt respektiert werden, sagte Wansleben. Doch es müsse auch eine bedeutende Rolle spielen, die «möglichst besten» Wirtschaftsbeziehungen mit Grossbritannien zu erhalten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wirtschaftsverbände fordern Klarheit über die zukünftige Beziehung zwischen Grossbritannien und der EU.
  • Viele Unternehmen sind abhängig von Lieferketten, die auf mehrere nordeuropäische Länder verteilt sind.
  • Deshalb sind sie auf eine rasche Lösung des Problems angewiesen.
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