Zehn Jahre nach Referendum: Falklandinseln beharren auf Status quo
Zum zehnten Jahrestag eines Referendums über den Verbleib unter britischer Flagge haben die Falklandinseln argentinische Ansprüche auf das Archipel mit Nachdruck zurückgewiesen. «Die Bewohner der Falklandinseln haben – wie Menschen auf der ganzen Welt – das Recht, über ihre eigene Zukunft zu bestimmen», teilte die Regierung des britischen Überseegebiets im Südatlantik mit. «Auf den Falklandinseln aber fühlt es sich nicht immer so an, dass unser Recht auf Selbstbestimmung eine Selbstverständlichkeit ist.» Trotz der demokratischen Entscheidung werde die Freiheit, unter einer selbst gewählten Regierung zu leben, weiterhin infrage gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Abstimmung am 10.
und 11. März 2013 hatten sich 99,8 Prozent der Bewohner für den Status quo ausgesprochen. Argentinien nannte das Ergebnis «irrelevant». Die Inseln stehen seit 1833 unter britischer Verwaltung. 1982 wurden sie von Argentinien besetzt. Die damalige Militärjunta wollte nach Einschätzung von Historikern von innenpolitischen Problemen ablenken. Die britische Premierministerin Margaret Thatcher befahl die Rückeroberung, die nach 72 Tagen Krieg gelang. Insgesamt kamen 649 Argentinier, 255 Briten und drei Bewohner ums Leben. Argentinien erhebt weiterhin Anspruch auf die Inseln, die dort Malvinas genannt werden.
Das südamerikanische Land hatte jüngst einen gemeinsamen Standpunkt mit Grossbritannien aufgekündigt. Aussenminister Santiago Cafiero sagte, seine Regierung wolle wieder über die Souveränität der Falklandinseln verhandeln. Daraufhin wurden Befürchtungen über neue Spannungen laut. Der sogenannte Foradori-Duncan-Pakt von 2016 hatte Fragen um die Förderung von Gas und Öl sowie Schifffahrt und Fischerei in den Gewässern um die Falklandinseln geregelt.