Schweizer Armee

Zivilisten bei Drohnenangriff im Niger getötet

Keystone-SDA
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Niger,

Bewohner des Dorfs Tyawa berichten von 50 Menschen, die bei Drohnenangriffen der eigenen Armee am Freitagabend ums Leben gekommen sein sollen.

Nach Zeugenaussagen sind in einem nigrischen Dorf 50 Zivilisten bei einem Luftangriff getötet worden. (Archivbild) - keystone

Im westafrikanischen Niger sind Zivilisten im Kampf des Militärs gegen Dschihadisten getötet worden. Mehrere Bewohner des Dorfs Tyawa und deren Angehörige sagten der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, dass etwa 50 Menschen bei einem Drohnenangriff am Freitagabend ums Leben gekommen seien. Die nigrische Militärregierung hatte am Samstagabend im Fernsehen von zivilen Opfern in dem Dorf nahe der Grenze zu Burkina Faso gesprochen, aber keine Zahl genannt.

Demnach habe die Armee mit dem Luftangriff auf eine Attacke terroristischer Gruppen reagiert. Anschliessend seien Leichen von Dorfbewohnern gefunden worden, hiess es weiter. Die Angaben können zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Vertreter des Dorfs kündigten an, Namen und Fotos der Toten veröffentlichen zu wollen.

Eine der gefährlichsten Regionen der Welt

Der Niger liegt neben Mali und Burkina Faso in der Sahelzone und wird von bewaffneten Gruppen terrorisiert, die unter anderem mit den Terrormilizen Al-Kaida und Islamischer Staat verbündet sind. Das Grenzgebiet der drei Staaten gehört zu den gefährlichsten Regionen der Welt.

Nach einem Putsch im Juli wird der Niger wie seine zwei Nachbarn von einer selbst ernannten Übergangsregierung unter militärischer Führung regiert. Die Truppen der Ex-Kolonialmacht Frankreich, die seit einem Jahrzehnt beim Anti-Terror-Kampf in der Region halfen, haben das Land daraufhin im Streit verlassen. Die USA und auch Deutschland haben zuletzt signalisiert, die militärische Zusammenarbeit unter bestimmten Bedingungen fortzusetzen.

Kommentare

User #4403 (nicht angemeldet)

Die ehemalige französische Kolonie ist seit 1960 unabhängig und ist die Heimat einer Vielzahl verschiedener ethnischer Gruppen. Seit der Unabhängigkeit wurden sieben verschiedene Verfassungen verabschiedet und vier Militärdiktaturen installiert, auch seit dem Militärputsch 2023 herrscht wieder eine Militärdiktatur. Existenzbedrohend für den größten Teil der nigrischen Bevölkerung sind regelmäßig wiederkehrende Dürren und Hungersnöte bei einer zu schnell wachsenden Bevölkerung aufgrund mangelnder Geburtenkontrolle. Niger zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt Niger zu den Ländern mit geringer menschlicher Entwicklung. Nach Berichten von Human Rights Watch töteten oder verschleppten nigrische Sicherheitskräfte allein in den Jahren 2019 und 2020 mehr als 150 Menschen. Der nationalen Menschenrechtskommission ist das zwangsweise Verschwinden von 102 dieser Menschen bekannt, die Leichen von 71 Betroffenen wurden inzwischen in Massengräbern entdeckt. Die 2010 durch Referendum gebilligte Verfassung ist nach dem Vorbild Frankreichs als semi-präsidentielles Regierungssystem mit Direktwahl des Präsidenten (alle fünf Jahre) gestaltet. Dieser ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte und mit weitgehenden Befugnissen ausgestattet. Er ernennt und entlässt die Regierung unter Vorsitz eines Premierministers. Die Amtszeit ist auf zwei Perioden begrenzt.

Huldrych Ammann

Oh, schon wieder Probleme im Nischer. 😱

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