Junta im Niger übernimmt Kontrolle über wichtige Uran-Mine
Die Militärjunta in Niger kontrolliert nun den Uran-Abbau, was zu Spannungen mit Frankreich führt.
Die Militärjunta im Niger festigt ihre Macht über den Uran-Abbau des westafrikanischen Landes. Der französische Atomkonzern Orano teilte mit, dass die nigrischen Behörden die operative Kontrolle über die Uranminen des Tochterunternehmens Somaïr übernommen hätten.
Orano, der zu etwa 90 Prozent dem französischen Staat gehört, ist Mehrheitsaktionär und Betreiber der Mine bei Arlit am Rand der Sahara. Diese gilt mit einer Produktion von bis zu 2500 Tonnen Uran im Jahr als zehntgrösste Uran-Mine der Welt.
Niger: Uranhandel, Machtkampf und geopolitische Spannungen
Uran aus dem Niger machte in den Jahren vor dem Staatsstreich 2023 gut zwischen einem Viertel und einem Drittel der Importe des Brennstoffs nach Frankreich aus. Dieses setzt zur Stromversorgung weitgehend auf Atomkraftwerke. Im Juli 2023 ergriff das Militär die Macht in der früheren französischen Kolonie, deren Bevölkerung eine der ärmsten der Welt ist.
Seitdem liegt das Land im erbitterten Streit mit Frankreich. Es hat wie seine Nachbarn enge Beziehungen zu Russland aufgebaut. Medienberichten zufolge ist auch der Iran am Kauf von Uranreserven für sein Atomprogramm interessiert.
Uran kann sowohl als Brennstoff als auch für Atomwaffen genutzt werden.
Der Uran-Export ist seit anderthalb Jahren blockiert. Orano beklagt seit Monaten Probleme im Niger. Das abgebaute Uran wird seit dem Putsch nicht mehr exportiert, da die Grenze zum Küstenstaat Benin von der nigrischen Seite geschlossen bleibt.
Orano hatte beschlossen, deshalb die Förderung zurückzufahren. Die Entscheidung werde jedoch vor Ort ignoriert, hiess es nun. Nach früheren Medienberichten wartet Orano mittlerweile auf die Ausfuhr von mehr als 1000 Tonnen Uran im Wert von über 300 Millionen Euro.