Zyklon in Myanmar ist «Alptraumszenario» für UN-Helfer
UN-Helfer in Myanmar bezeichnen den Zyklon «Alptraumszenario» für das Land. Schon vor dem Tropensturm hatten viele Menschen nur mangelhafte Unterkünfte.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Zyklon «Mocha» hat Myanmar laut UN-Helfern besonders verheerend getroffen.
- Am stärksten betroffen sind die ärmsten Teile des Landes.
Der verheerende Zyklon «Mocha» ist in Myanmar laut Schätzungen von UN-Helfern durch Gebiete mit 4,5 Millionen Einwohnern gefegt.
Davon gelten 3,1 Millionen als besonders gefährdet. Schon vor Ankunft des tropischen Wirbelsturms verfügten sie nur über mangelhafte Unterkünfte, Ernährung und Einkünfte. Dies sagte Ramanathan Balakrishnan, der UN-Hilfskoordinator in Myanmar am Dienstag. «Es ist wirklich ein Alptraumszenario», sagte er in einer Videoschalte aus Yangon.
«Mocha» hat laut Balakrishnan die ärmsten Teile des Landes getroffen, die zuvor schon von der Corona-Pandemie, innerstaatlichem Konflikt und von wirtschaftlichen Problemen betroffen waren. «Jetzt sind sie auch noch an der Front der Klimakrise», sagte er mit Blick auf die immer häufigeren Wetterextreme.
Genaue Opferzahlen nicht bekannt
Zahlen von Toten und Verletzten lagen UN-Behörden zunächst nicht vor. Erste Berichte aus Lagern für Binnenvertriebene in der Stadt Sittwe im Bundesstaat Rakhine deuteten jedoch darauf hin, dass dort «kein Haus verschont» worden sei, sagte Balakrishnan.
Laut der «Nationalen Einheitsregierung» kamen mindestens 400 Menschen bei dem tropischen Wirbelsturm in Rakhine an der Westküste ums Leben. Bei den Toten handelt es sich demnach vor allem um Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya, die in dem vornehmlich buddhistischen Land seit Jahrzehnten verfolgt wird. Es war der heftigste Zyklon in der Region seit mehr als einem Jahrzehnt.