Tierpark Bern siedelt Biber wegen Fischotter aus
Ein wilder Fischotter bringt das Konzept des Tierparks Bern durcheinander. Nun müssen die Biber dem wilden Otter Platz machen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Aare bei Bern wurde ein wildlebender Otter entdeckt.
- Dieser kommt mit den Ottern in Berner Tierpark nicht aus – es kam zu Streitereien.
- Nun werden die Otter umgesiedelt und die Biber des Tierparks müssen weichen.
Anfang Jahr wird in der Aare in Bern ein wildlebender Fischotter entdeckt. Die Freude ist gross, denn die scheuen Tiere sind im Kanton Bern äusserst selten in freier Wildbahn anzutreffen.
Der wilde Fischotter bringt aber auch Probleme mit sich, denn er stört das Otterpaar des Berner Tierparks. So kommt es in den Nächten immer wieder zu Streitigkeiten – die Otterfronten sind verhärtet.
Wie der Tierpark auf seiner Internetseite schreibt, wird nun reagiert. Das Otterpaar zieht in die Biberanlage um.
Die Leidtragenden der Massnahme sind die Biber. Der Tierpark Bern hat nämlich entschieden, die Nagetiere auszusiedeln. Dazu schreibt der Tierpark: «Wir haben uns entschlossen, die Haltung von Bibern im Tierpark zugunsten der Haltung von Fischottern aufzugeben.»
In den Gewässern rund um Bern gibt es immer wieder Biber-Spuren zu sehen. Diese hätten in den letzten Jahren zugenommen. Die seltenen Fischotter in freier Wildbahn zu entdecken, ist deutlich schwieriger. Denn die Tiere sind äusserst scheu und leben zurückgezogen.
Fischotter phasenweise ausgestorben
In der Schweiz wurde der letzte frei lebende Fischotter im Jahr 1989 am Neuenburgersee gemeldet. Erst 2009 gab es Beobachtungen von einzelnen Tieren in Schweizer Gewässern. Dazwischen war der Fischotter in der Schweiz, wie in grossen Teilen Mitteleuropas, ausgestorben.