China: Nach Reiseansturm wird neue Corona-Welle erwartet

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Dutzende Millionen Menschen sind in China zum Neujahrsfest in ihre Heimatorte gereist. Jetzt befürchtet Präsident Xi eine neue Corona-Welle.

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Behörden rechnen mit über zwei Milliarden Reisen zur Hauptreisezeit in China. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Dutzende Millionen Menschen reisen in China zum Neujahrsfest in ihre Heimatorte.
  • Für viele Chinesen ist es das erste Mal seit 2020, dass sie zu ihren Familien reisen.
  • Präsident Xi Jinping äusserte sich wegen möglicher Coronawelle besorgt.

In den Bahnhöfen von Peking und Shanghai herrschte am Donnerstag grosser Andrang von Reisenden. Experten befürchten, dass sich das Coronavirus jetzt noch schneller in den unterversorgten ländlichen Gebieten ausbreiten wird. Auch Präsident Xi Jinping äusserte sich besorgt.

China feiert in der Nacht zum Sonntag das neue Jahr des Hasen. Hunderte Millionen Menschen reisen traditionell zum Neujahrsfest in ihre Heimatorte. Es ist die grösste Völkerwanderung weltweit.

Für viele Chinesen ist es das erste Mal seit 2020, dass sie wieder zu ihren Familien reisen können. Lockdowns und andere Beschränkungen im Rahmen der Null-Covid-Strategie hatten viele bisher daran gehindert. Gesundheitsexperten sehen die Reisewelle mit Unbehagen, sie rechnen mit einer noch massiveren Coronawelle in ihrem Gefolge.

Die Heimkehrer lassen sich davon jedoch nicht abhalten. «Ich war seit drei Jahren nicht mehr zu Hause», sagt der Agent für Internet-Influencer, Ren, der Nachrichtenagentur AFP. Zwar habe er während der Pandemie grosse Gehaltseinbussen gehabt, doch kümmere ihn das gerade nicht.

Zwei junge Frauen haben sich allerdings extra Schutzanzüge angezogen, weil sie ihre Familie nicht anstecken wollen. «Wir haben ein wenig Angst, dass das Virus während des Reiseansturms zum Neujahrsfest stärker übertragen wird», sagte eine von ihnen.

Den ländlichen Gebieten in China droht neue Coronawelle

Präsident Xi hatte sich bereits am Mittwoch «besorgt» gezeigt. Millionen Menschen reisen aus den von der Covid-19-Welle stark betroffenen Grossstädten in die ländlichen Gebiete. Dort leben besonders viele ältere Menschen, während die medizinische Versorgung unzureichend ist.

«Xi sagte, er mache sich Sorgen um die ländlichen Gebiete, nachdem das Land seine Covid-19-Massnahmen angepasst hat.» Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch. Der Präsident betonte weiter die Notwendigkeit, «die Mängel bei der Epidemieprävention und -bekämpfung in ländlichen Gebieten zu beheben».

Coronavirus China
Präsident Xi Jinping Xi verteidigte die fast dreijährige Null-Covid-Strategie. - AFP/Archiv

Gleichzeitig verteidigte Xi die fast dreijährige Null-Covid-Strategie, die vor allem mit seinem Namen verbunden war. Sie sei «die richtige Entscheidung» gewesen und habe es dem Land ermöglicht, mehrere Ausbrüche rasch in den Griff zu bekommen.

Am vergangenen Samstag meldete China fast 60.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das seit dem plötzlichen Ende der strikten Restriktionen am 8. Dezember.

Das unabhängige Prognoseinstitut schätzt, dass die Zahl der Covid-19-Todesfälle während der Feiern einen Höchststand von 36'000 pro Tag erreichen dürfte. Airfinity schätzt zudem, dass mehr als 600'000 Menschen an der Krankheit gestorben sind, seit China seine Null-Covid-Politik aufgegeben hat.

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