Olympische Winterspiele 2022 sollen nicht in China stattfinden
US-Senatoren sowie zahlreiche Menschenrechtsorganisationen fordern, dass die Olympischen Winterspiele 2022 nicht in China ausgetragen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Olympischen Winterspiele 2022 sollen nicht in Peking ausgetragen werden.
- Menschenrechtsorganisationen und US-Senatoren kritisieren China scharf.
- Die Regierung begehe Völkermord und schränke die Menschenrechte ein.
Eine Gruppe von US-Senatoren fordert, die Olympischen Winterspiele 2022 nicht wie bislang geplant in Peking austragen zu lassen. Die chinesische Regierung begehe Völkermord an den muslimischen Uiguren in der Provinz Xinjiang.
Zudem beschränke China die Menschenrechte der Bürger in der Sonderverwaltungszone Hongkong und bedrohe Taiwan. So begründete der Republikaner Rick Scott am Mittwoch in Washington die Forderung.
Olympische Winterspiele 2022 nicht in Peking
Scott und sechs Fraktionskollegen appellieren in einem Resolutionsentwurf an das Internationale Olympische Komitee (IOC), die Winterspiele neu auszuschreiben. Die Spiele sollten in einem Land stattfinden, «das die Menschenrechte anerkennt und respektiert», heisst es darin.
Zuvor hatten rund 180 Menschenrechtsgruppen an die Staats- und Regierungschefs in aller Welt appelliert, die Winterspiele in Peking zu boykottieren. Sie sollten sich nicht dazu benutzen lassen, die «schrecklichen Menschenrechtsverletzungen und das scharfe Vorgehen gegen Dissidenten» in China zu unterstützen. So hiess es in einem offenen Brief. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der Weltkongress der Uiguren und das internationale Tibet-Netzwerk.
IOC klärt Menschenrechtsfragen mit China ab
Seit der Vergabe der Winterspiele im Jahr 2015 sei Chinas Präsident Xi Jinping unerbittlich gegen grundlegende Freiheits- und Menschenrechte vorgegangen. So erklärten die Organisationen weiter. Das IOC erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass Menschenrechtsfragen bei der Regierung in Peking und den Behörden angesprochen würden.
Die chinesische Regierung erklärte dagegen, die Spiele im Februar 2022 würden ein «wundervolles und herausragendes Ereignis». Politisch motivierte Versuche, die Vorbereitungen dafür zu stören, seien unverantwortlich, sagte ein Regierungssprecher in Peking.
Uiguren eingesperrt, Hongkonger verhaftet
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang mindestens eine Million Uiguren und Muslime in hunderten Haftlagern eingesperrt. Sie werden demnach dort zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise misshandelt.
Peking verabschiedete zudem im vergangenen Jahr ein sogenanntes Sicherheitsgesetz, das ein drakonisches Vorgehen gegen die Demokratiebewegung in Hongkong ermöglicht. Das Gesetz greift massiv in den Autonomiestatus der früheren britischen Kronkolonie ein. Es hat bereits zu zahlreichen Festnahmen geführt.