Stunden nach Boeing-Absturz immer noch keine Überlebenden
Auch heute wurden nach stundenlanger Suche keine Überlebender bei der Absturzstelle der Boeing in China gefunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Stunden Suche nach Überlebenden haben die Einsatzkräfte noch niemanden entdeckt.
- Vermutlich sind bei dem Boeing-Absturz in China alle 132 Insassen gestorben.
Beim Absturz einer Passagiermaschine im Süden Chinas sind vermutlich alle 132 Insassen ums Leben gekommen. Der chinesische Staatssender CCTV berichtete am Dienstag rund 18 Stunden nach dem Absturz: Es wurden Wrackteile der Boeing gefunden, jedoch noch keine Überlebenden. Mehrere Hundert Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren im Einsatz. Behörden gaben noch keine offiziellen Opferzahlen bekannt.
Die siebenjährige Boeing 737 von China Eastern Airlines war am Montag mehr als 8800 Meter in die Tiefe gestürzt. Auf einem Video war zu sehen, wie die Maschine kopfüber abstürzte. An Bord waren 123 Passagiere und neun Crewmitglieder.
Das Unglück passierte in einer entlegenen, hügeligen Gegend nahe der Stadt Wuzhou in der südchinesischen Region Guangxi. Das Flugzeug mit der Flugnummer MU5735 war auf dem Weg von Kunming (Provinz Yunnan) nach Guangzhou (Provinz Guangdong).
Laut Staatsmedien wurden an der von Bergen umgebenen Absturzstelle neben Trümmerteilen auch Überreste von Ausweis-Dokumenten und Geldbörsen entdeckt. Der Flugschreiber, der Anhaltspunkte über die Unglücksursache liefern könnte, wurde zunächst nicht gefunden.
Unerwartete im Sturzflug
Die Bodenüberwachung stellte gegen 14.20 Uhr am Montag fest: Die Maschine verlor plötzlich stark an Höhe, schilderte Zhu Tao, Direktor des Büros für Flugsicherheit der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde. Dies am Dienstag auf einer Pressekonferenz den Absturzherhang. Es sei mehrfach versucht worden, Kontakt zur Maschine aufzunehmen, doch habe die Crew nicht geantwortet.
Um 14.23 Uhr sei das Signal dann verschwunden. Nach Daten der Website FlightRadar24.com konnte das Flugzeug nach einem ersten rasanten Sturzflug kurzzeitig wieder etwas Höhe gewinnen, setzte dann den Sturz jedoch fort.
«Mit den derzeit verfügbaren Informationen ist es unmöglich, ein klares Urteil über die Unfallursache zu fällen», sagte Zhu Tao weiter. In einem nächsten Schritt werde ein Untersuchungsteam Beweise sammeln und sich vor allem auf die Suche nach dem Flugschreibers konzentrieren.
Wie die Zeitung «Global Times» berichtete, sagte China Eastern sämtliche Flüge mit Maschinen vom betroffenen Typ 737-800NG ab. Bei anderen Gesellschaften seien jedoch über 850 Flüge mit dem Modell geplant gewesen. Staatsmedien berichteten, dass am Dienstag rund 70 Prozent sämtlicher Flüge in China abgesagt wurden. Jedoch wurde darauf verwiesen, dass es wegen der Pandemie-Lage zuletzt immer wieder eine hohe Ausfallquote gegeben habe.