5G: Nachfolger soll bis 2030 zum Alltag gehören

Alexander König
Alexander König

Südkorea,

5G hat sich noch nicht etabliert – und schon wird fleissig am Nachfolger 6G geforscht. Doch was bringen noch höhere Datenraten?

Funkmasten 5G 6G Protest
6G soll bereits 2030 zum Alltag gehören. - Keystone / DPA / Samsung / Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Mobilfunkstandard 5G befindet sich noch im Aufbau.
  • Schon jetzt forschen Grosskonzerne und Regierungen an einem Nachfolger.
  • Der Tech-Konzern Samsung rechnet mit einem Marktstart von 6G in rund zehn Jahren.

Der neue Mobilfunkstandard 5G ist noch lange nicht Standard. Flächendeckend ist der Service nirgends vorhanden. Staaten auf der ganzen Welt befinden sich noch im eifrigen Wettrüsten.

Doch die nächste Generation Mobilfunk ist bereits unterwegs: Während 5G eine Datenrate von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde ermöglicht, soll es bei 6G das Hundertfache sein. Zum Vergleich: Ein Netflix-Film in 4K erfordert etwa 25 Megabit pro Sekunde. Ein Megabit ist ein Tausendstel Gigabit.

Zwar kommt beim Endbenutzer nur ein Bruchteil der Bandbreite an. Ein grosser Schritt nach vorne wäre das aber dennoch.

Braucht es nach 5G einen neuen Mobilfunkstandard?

Samsung rechnet mit Lancierung von 6G in zehn Jahren

Schon im November 2019 wurde in China eine Arbeitsgruppe einberufen, die an 6G forschen soll. Dem Gremium gehören Mitarbeiter grosser Firmen wie Intel, Sony und Samsung an.

Der südkoreanische Konzern hat nun ein ungefähres Datum für die globale Lancierung von 6G genannt. In einem rund 40-seitigen Bericht rechnet Samsung mit der Aufstellung erster 6G-Funkmasten 2028. Im Jahr 2030 soll 6G bereits im öffentlichen Markt Einzug halten.

Nachfolger von 5G überhaupt nötig?

Doch was bringen so hohe Datenraten? Samsung zeichnet hier ein Zukunftsbild, das viele bisher wohl nur aus SciFi-Filmen kennen: Komplexe 3D-Anwendungen in virtuellen Realitäten oder Hologramme, die sich mit einem Wisch modifizieren lassen.

Teilweise sind diese Anwendungen bereits heute möglich. Doch aufgrund der hohen Auflösung erfordern sie massive Datenmengen und sind somit oft mehr Spielerei als nützliche Technik.

6G spaltet Lager der 5G-Befürworter

5G-Kritiker sind wegen der 6G-Ankündigung verärgert. Twitter-User Harnoor Singh etwa schreibt: «Wir brauchen keine schädliche Technologie, die genug Strahlung aussenden würde, um Krebs zu verursachen!»

Doch wie sehen es 5G-Befürworter? Braucht es noch schnelleres Internet oder wird mit diesem Schritt eine dekadente Vertechnologisierung der Gesellschaft gefördert?

Twitter-Nutzer Jai Vignyan ist kritisch. Dies nicht etwa wegen gesundheitlicher Bedenken. Er findet: «Noch nicht einmal 4G funktioniert zuverlässig. Löst doch zu erstmal die Probleme mit 4G und 5G, bevor ihr euch einem neuen Mobilfunkstandard widmet!»6

Mit dieser Haltung ist Vignyan nicht alleine.

Ob Samsung seinen Terminplan einhalten kann, wird sich zeigen. Die meisten Staaten werden mittelfristig zunächst damit beschäftigt sein, den Mobilfunkstandard 5G zu etablieren.



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