Technik: Das kann die Vision Pro Brille des iPhone-Herstellers
Nach langem Warten hat Apple jetzt die Vision Pro vorgestellt. Die VR-Brille kommt im Skibrillen-Look, mit mächtiger Technik und noch mächtigerem Preis.
Das Wichtigste in Kürze
- An der WWDC 23 hat Tim Cook stolz sein Herzensprojekt der letzten Jahre vorgestellt.
- Die Apple Vision Pro zeigt, wie sich die Cupertianer die Zukunft der VR-Brillen vorstellt.
- Die Cyberbrille strotzt geradezu an potenter Hardware, kostet aber auch entsprechend.
Apple Vision Pro ist der Name des neuen VR-Headsets aus Cupertino. Die Rede ist von Apples wichtigstem neuen Produkt seit über zehn Jahren. Doch was hat es mit dem «One More Thing» auf sich, das Apple-Chef Tim Cook an der Entwicklerkonferenz vorgestellt hat? Und ist die Cyber-Skibrille die satten 3500 US-Dollar wert?
Apple blickt in die Zukunft
Die Versprechen sind definitiv gross: Das Produkt ist ein schick gestaltetes Gerät, welches wie die meisten anderen VR-Brillen auf dem Kopf getragen wird. Vor jedem Auge gibt es 4K-Displays, welche ein lebensechtes Bild erzeugen sollen.
Apropos lebensecht: Anders als herkömmliche VR-Brillen ist der primäre Zweck der Vision Pro nicht, Nutzende von der Aussenwelt abzuschirmen. Mit einer Sammlung an Kameras und Sensoren auf der Aussenseite, funktioniert die Apple-Brille eher wie eine AR-Brille, sprich erweiterte Realität.
Innerhalb der Brille ist also weiterhin die echte Welt sichtbar, einfach «angereichert» mit Apps, Bildern oder Filmen. Diese können in grössenverstellbaren Fenstern frei in der echten Welt platziert werden. Dabei werden sogar Schatten für die jeweiligen Fenster generiert, um diese noch realer wirken zu lassen.
Wer will, kann aber die echte Welt auch komplett ausblenden, um sich in eine gänzlich andere Welt transportieren zu lassen.
Features, so weit das Auge reicht
Mit der Vision Pro liefert Apple ganz bewusst keine Controller, angesteuert wird die Brille mit Augen, Stimme und Händen. Dank Augentracking, was per Kameras auf der Innenseite geschieht, müssen Inhalte nur angeschaut werden, um diese auszuwählen. Text-Eingaben passieren im Anschluss direkt per Stimmerkennung. «Beam me up, Siri!»
Kameras auf der Unterseite der Brille können dabei die eigenen Hände beobachten, was eine Gestensteuerung mit den Fingern erlaubt. So müssen nicht einmal die Hände gehoben werden, um etwa durch Listen zu scrollen.
Die Sensoren und Kameras können jedoch noch weitaus mehr als das. Per Infrarot können auf der Innenseite etwa die Augen gescannt und abgeglichen werden. Ganz wie Face ID, aber halt eben für die Iris. Apple redet passenderweise von «Optic ID».
Gepaart mit einem optionalen Face-Scan mittels der Aussenkameras, generiert die Vision Pro damit auch einen virtuellen Avatar der User. Dieser wird etwa genutzt, um einen virtuellen Auftritt in Face Time zu ermöglichen.
Aber auch mit Personen in der echten Welt soll interagiert werden können. Hierfür zeigt die Brille auf der Aussenseite mit einem eingebauten Display die eigenen Augen an.
Zudem ist die Brille auch in der Lage, Fotos und Videos in einem «neuen» 3D-Format aufzunehmen. Wie das funktioniert, demonstrierte schon der Nintendo 3DS mit seiner Doppelkamera vor einigen Jahren.
Das liefert die Technik der Apple Vision Pro
Nebst den eigenen Apps und dem neuen «VisionOS» Betriebssystem kann die Vision Pro auch als drahtloser Monitor für MacBooks agieren. Komplett drahtlos funktioniert die Cyberbrille jedoch nie. Über einen integrierten Akku verfügt sie nicht. Der Strom kommt aus einer Powerbank, welche per Kabel angeschlossen und so immer mitgetragen werden muss.
Apple verspricht so eine Laufzeit von bis zu zwei Stunden. Die knappe Lebensdauer ist dabei wohl der starken Rechenleistung zu verschulden. Angetrieben wird die Brille nämlich von einem M2-Prozessor, welcher so etwa in aktuellen MacBooks zu finden ist. Hinzu kommt ein neuer, eigens entwickelter R1-Chip, welcher für die ganze VR-Arbeit zuständig ist.
Seitwärts der Brille befinden sich zudem noch zwei Lautsprecher, welche die Immersion mit Spatial Audio noch weiter verstärken sollen. Weiter hinten finden wir noch das abnehmbare Stoffband. Für Brillenträger gibt es zudem korrigierte Linsen von Zeiss.
Visionäre Hardware oder Zukunftsmusik?
Fraglos ist die Vision Pro ein schickes Produkt, welches einiges verspricht. Ob Apple diese Versprechen halten kann, wird jedoch erst der Test in der echten Welt zeigen. Zudem kommt der satte Startpreis von 3500 US-Dollar (grob 3200 Franken) welcher wohl bereits einige Interessenten abschrecken dürfte. Auch wenn die Hardware einen hohen Preis zumindest teilweise zu rechtfertigen scheint.
Es scheint aber auch nicht, als wolle Apple mit der Vision Pro den grossen Umsatz generieren. In den Handel kommen soll die Brille Anfang 2024, Interessierte sollen diese ab dann in Apple Stores ausprobieren können.