Blogger Beckedahl wirft EU Vorbereitung von Internet Zensur vor

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Deutschland,

Auf der Hackerkonferenz des Chaos Computer Clubs CCC meldete sich auch der Blogger Markus Beckedahl zu Wort. Seine Vorwürfe gingen Richtung EU.

Start 35. Chaos Communication Congress
Besucher gehen in der Glashalle an Logos des 35. Chaos Communication Congress (35c3) in der Messe vorbei. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Verpflichtende Upload-Filter könnten zu Zensur beitragen, meint Blogger Markus Beckedahl.
  • Die geplante Urheberrechtsreform könnte die Meinungsfreiheit beeinträchtigen.

Die geplante EU-Urheberrechtsreform birgt aus Sicht des Netzpolitik-Bloggers Markus Beckedahl die Gefahr, dass die Meinungsfreiheit im Internet massiv eingeschränkt wird. «Verpflichtende Upload-Filter können Bestandteil einer Zensur-Infrastruktur werden», sagte er am Sonntag auf der Hackerkonferenz des Chaos Computer Clubs (CCC) in Leipzig. Der Gesetzesvorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass Online-Plattformen für Urheberrechtsverletzungen von Nutzern haften.

Obwohl Upload-Filter nicht ausdrücklich erwähnt werden, halten Kritiker sie für eine wahrscheinliche technische Lösung zur Umsetzung der neuen Vorgaben. Die Filter-Software würde Informationen und Daten beim Hochladen auf eine Website überprüfen und gegebenenfalls abweisen, wenn Regelverstösse vorliegen.

«Upload-Filter stellen eine grössere Gefahr für die Meinungsfreiheit dar als das Netzwerkdurchsetzungsgesetz», sagte der Chefredakteur des Blogs netzpolitik.org. Es gebe keinerlei demokratische Kontrollen für solche Filter. Es sei noch nicht einmal möglich, darüber zu sprechen, weil die beim Hochladen automatisiert gelöschten Inhalte gar nicht erst öffentlich bekannt würden. Beckedahl rief dazu auf, sich im neuen Jahr Bestrebungen zu mehr staatlicher Überwachung im Netz entgegenzustellen und sagte: «Der Kampf um Kontrolle und Macht im Netz verschärft sich an allen Fronten.»

Beckedahl sprach am Sonntag als einer der letzten im Programm des viertägigen Hackerkongresses, an dem nach Angaben des Veranstalters rund 17'000 Menschen teilnahmen. Schwerpunkte des Treffens waren Sicherheitsmängel in digitaler Technik, Probleme beim Datenschutz und aktuelle Forschungen etwa zur künstlichen Intelligenz.

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