Boom der KI: Sind ChatGPT, Bard & Co überbewertet?

Marcel Niederhausen
Marcel Niederhausen

Bern,

Die ChatGPT KI hat sogar Marktführer Google unter Druck gesetzt. Deren Bard-KI sorgte dann auch gleich für einen spektakulären Milliardenverlust.

ChatGPT
ChatGPT bewertete neulich historische Persönlichkeiten. - AFP/archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Sprach-KIs sorgen für regelrechten Hype unter Analysten und Investoren
  • Eine Fehlinformation der Google Bard-KI sorgte für über 100 Milliarden Dollar Wertverlust
  • OpenAI-Gründer Sam Altman sieht ChatGPT noch als eigentlich «schreckliches Produkt»

Der Vorführeffekt war wie aus dem Lehrbuch. Auf der Präsentation von Googles ChatGPT-Konkurrent Bard sorgte eine falsche Information zum Absturz der Alphabet-Aktie. Über 100 Milliarden US-Dollar rauschte der Börsenwert des US-Softwareriesen in den Keller. Doch warum wird KI und insbesondere Sprach-Intelligenzen aktuell so gehyped?

Man ist auf der Suche nach dem nächsten grossen «Ding»

Ob Sprachassistenten, Blockchain, Kyrptowährungen oder Web3-Anwendungen: Die Aufmerksamkeit ist immer gross. Vor allem wenn die Profiteure dieser Technologien ihre Maschinerie auffahren und in Pyramidensystemen das jeweils Neueste zum goldenen Kalb erklären. Jede Entwicklung hat das Zeug unser Leben grundlegend zu verändern – so oft der vielzitierte Tenor.

Was kann eine KI wirklich leisten?

Aktuell funktioniert vor allem die ChatGPT überraschend gut. Sie erstellt lesenswerte Texte in verschiedenen Sprachen, kennt meist viele Details und schreibt sogar Valentinstags-Liebesbriefe. Doch Künstliche Intelligenz ist keine Raketenwissenschaft, sondern simple Programmierarbeit. Es ist eine clevere Kombination von Mustererkennung und Statistik, mehr nicht.

ChatGPT, Bard und Co werden hilfreiche Werkzeuge sein

KI wie ChatGPT oder Bard werden hilfreiche Werkzeuge sein, etwa bei Recherchen. Sie geben Denkanstösse und helfen bei Formulierungen. Aber man muss sie immer kritisch bewerten, denn ihre Technik wird nie perfekt sein. Wenn man damit umzugehen weiss, dann ist man bereits einen grossen Schritt weiter.

OpenAI-Chef sieht ChatGPT als «schreckliches Produkt»

Grösster Unterstützer dieser Meinung ist übrigens der Macher hinter dem Hype-Produkt selbst. ChatGPT-Erfinder Sam Altman hadert derzeit vor allem mit der Geschwindigkeit und dem Interface selbst. Nutzer der ChatGPT stehen oft Fehlermeldungen ausgelasteter Server oder abgebrochenen Versuchen der Texterstellung. Auch die Integration sieht er noch problematisch, weil Nutzer den Text nur kopieren und die Seite danach direkt verlassen würden.

Sprach-KI braucht noch viel Entwicklung

Es braucht deshalb bessere Einbindungen der Software. Aktuell startet OpenAI das Ausrollen in die Microsoft Bing-Suche. Damit soll ein erster Schritt gemacht werden um die KI in eine Alltagsanwendung integrieren zu können.

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