Das Oppo Reno8 Pro im Nau.ch-Test - Mittelklasse-Spitze?
Mit etwas Verzögerung ist das Oppo Reno8 Pro auch im hiesigen Handel gelandet. Das Mittelklasse-Handy besticht mit solider Hardware und grandiosem Akku.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Anfang September hat Oppo das Reno8 Pro in Paris für den westlichen Markt lanciert.
- Wie schon beim Vorgänger beeindruckt hier vor allem der Akku und die Ladeleistung.
- Für 749 Franken ist dies jedoch nicht die beste Preisleistung aus dem Hause Oppo.
Einige Monate nach dem China-Launch ist das Oppo Reno8 Pro jetzt endlich auch im Schweizer Markt verfügbar. Es ist der direkte Nachfolger zum letztjährigen Reno6 Pro und kann auch vielerorts mit denselben Qualitäten bestechen.
Ein fliessendes (wortwörtlich) Design als Hingucker
Die komplett flache Vorderseite des Handys ist praktisch, wenn auch etwas uninspiriert. Das Display misst 6,7 Zoll, schafft ganze 120 Hertz und löst mit FHD+ genügend scharf auf. Einzig die Helligkeit ist nicht unbedingt der Hit. Für Innenräume reicht es alle Male, draussen unter der Sonne kommt das Gerät jedoch etwas ins Schwitzen.
So richtig interessant wird es optisch erst auf der Rückseite. Der grosse Kamerabuckel hebt sich geschwungen und elegant ab und präsentiert stolz die ebenfalls grossen Kameralinsen. Das Design weiss definitiv zu polarisieren, persönlich finde ich es aber wirklich ansprechend.
Gerade in der getesteten Farbvariante ist das Gerät jedoch ein Fingerabdruckmagnet und wirklich rutschig. Liegt es auf einem nur etwas unebenen Tisch, macht es sich schnell mal selbstständig und rutscht hinunter.
Mittelklasse-Kameras für ein Mittelklasse-Gerät
Bei so grossen Kameralinsen stellt sich natürlich schnell die Frage, was für Bilder diese knipsen. Oppo verbaut ein dreifaches Kamerasetup mit dem 50 Megapixel starken Sony IMX766 Sensor. Dazu gibt es ein Ultraweitwinkel und ein Makrosensor mit 8, respektive 2 Megapixeln. Unterstützt wird dies vom MariSilicon X, Oppos hauseigenen Bildverarbeitungsprozessor, welcher schon in den Flaggschiffen werkelt.
Bei guten Lichtverhältnissen entstehen so überraschend detailreiche Aufnahmen mit einer bescheidenen, aber schönen Farbwiedergabe. Wird es etwas dunkler, setzt jedoch schnell das Mittelklasse-typische Bildrauschen ein und die Fotos werden verwaschen - trotz eigenem Kamerachip. Die Makrolinse hätte sich Oppo (wie auch alle anderen Hersteller) sparen können.
Mehr Performance dank mehr Arbeitsspeicher
Angetrieben wird das Oppo Reno8 Pro vom MediaTek Dimensity 8100 Max, welcher eine überraschend gute Arbeit macht. Ganz selten gibt es kurze Ruckler, Abstürze kennt das Reno8 Pro jedoch nicht. Selbst bei leichten bis mittelschweren Smartphone-Games hält dieses Handy meist locker mit.
Zudem sind 8 Gigabyte an Arbeitsspeicher verbaut, welche für den Alltag definitiv ausreicht. Wer trotzdem noch mehr will, kann bis zu 5 GB der 256 GB Speicherplatz als virtuellen Arbeitsspeicher delegieren. So kann das Gerät problemlos auch mehrere Apps im Hintergrund laufen lassen.
Oppo mausert sich zum Akku-Champion
Wie schon bei vielen anderen Oppo-Handys gebührt gerade dem Akku und dessen Leistung grosses Lob. Die verbauten 4500 Milliamperestunden haben ein erstaunlich langes Durchhaltevermögen, sodass ich oft noch mit halbvollem Akku zu Bett ging. Diesen innert eines Tages aufzubrauchen grenzt schon fast an eine Herausforderung.
Und sollte der die Anzeige dann doch mal auf 0 % sinken, gibt es immer noch keinen Grund zur Sorge. Denn das mitgelieferte Netzteil befeuert das Natel mit satten 80 Watt. So ist eine Vollladung in einer knappen halben Stunde machbar. Von dieser Leistung könnten sich auch einige Flaggschiffe eine Scheibe abschneiden.
Das Oppo Reno8 Pro - ein teurer Mittelklasse-Favorit
Unterm Strich hat das Reno8 Pro definitiv einiges zu bieten. Einzig der Screen und die Mitteklasse-Kameras werden hier niemanden vom Hocker hauen. Die Hardware macht jedoch sonst eine beachtliche Leistung und der Akku ist ein wahrer Traum.
Ein solches Handy will aber auch seinen Preis haben, die Kosten belaufen sich hier auf 749 Franken. Das ist dann doch etwas happig. Vor allem, da das Oppo Find X5, eines der diesjährigen Flaggschiffe, mittlerweile teils sogar für weniger zu haben ist.
Wer die bessere Preisleistung will, sollte also wohl eher zum regulären 499-Franken-schweren Oppo Reno8 greifen.