Deutsche Kriminalpolizei ermittelt gegen Lizengo
Microsoft hat Anzeige gegen Lizengo eingereicht. Die deutsche Kriminalpolizei durchsuchte Büroräume sowie private Anwesen der Geschäftsleitung des Händlers.

Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche KriPo ermittelt gegen den Software-Lizenzhändler Lizengo.
- Das Unternehmen steht im Verdacht, unrechtmässig Windows-Lizenzen zu verkaufen.
Die deutsche Kriminalpolizei hat am 18. August mehrere Büroräume und private Anwesen der Lizengo-Geschäftsführung durchsuchen lassen. Microsoft hatte zuvor Strafanzeige wegen Betrugs gegen den Lizenz-Händler aus Köln eingereicht.
Auf Anfrage des Fachportals «Heise» wollte die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht Stellung nehmen. Die Hausdurchsuchungen bestätigte sie aber: Diese seien durchgeführt worden, weil der Händler Lizenzen «eines US-Unternehmens» verkauft haben soll. Ohne den Käufern dabei ein tatsächliches Nutzungsrecht einzuräumen.
Daten zufolge, die dem Heise-Verlag vorliegen, wurden etliche Lizengo-Keys bereits benutzt und dann weiterverkauft. Das Nutzungsrecht liegt aber bei jener Person, welche den Key ursprünglich erworben und aktiviert hat.

Das würde den niedrigen Preis einiger Windows-Keys erklären. So kostet Windows 10 Pro derzeit gerade mal 40 Euro (43 Franken), während der Normalpreis ein Vielfaches dessen betragen würde. Wer direkt bei Microsoft kauft, zahlt derzeit 280 Franken.
Linzengo selbst teilte «Heise» mit, dass es «ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft» gäbe. Die Lizengo GmbH sei jedoch lediglich als Zeugin durchsucht worden. Das Unternehmen arbeite mit den Ermittlungsbehörden zusammen. Strafrechtliche Ermittlungen gebe es aber ausschliesslich gegen Personen, und nicht gegen das Unternehmen an sich.