Die Oppo Enco X2 im Nau.ch-Test – die richtige Balance
Das Wichtigste in Kürze
- Die aktuellen Enco X2 sind Oppos jüngstes Projekt im Flaggschiff-In-Ear-Markt.
- Die Bluetooth-Kopfhörer überzeugen im Test mit starkem Sound und Komfort.
- Vor allem zum jetzigen Preis dürften sie mit zu den Favoriten ihrer Art gehören.
Seit Mai sind die Oppo Enco X2 im Schweizer Handel zu ergattern. Nicht nur mit der UVP von 199 Franken platzierte das Unternehmen die Earbuds in der Spitzenklasse. Mit massgeschneidertem Sounddesign soll auch die Leistung entsprechend stark ausfallen. Gerade heute, bald zwei Monate nach Release, werden die Enco X2 jedoch erst wirklich interessant.
Das Design bleibt sich selbst treu
Wer sich nicht zu genau mit Oppos Kopfhörern auskennt, könnte die neuen Ohrstöpsel prompt für ihre Vorgänger von 2020 halten. Auch die Enco X2 kommen in einem ovalen Case, die Earbuds selbst im klassischen Stamm-Design mit Silikonspitzen. Das ist aber keineswegs Kritik, schon die Enco X überzeugten im Test mit dem schlichten aber edlen Design.
Die Stöpsel selbst sind kompakt und leicht. Selbst in meinen kleineren Ohren tragen sie sich noch nach Stunden komfortabel und ohne Irritationen. Je nach Gehörgang müssen die Aufsätze gewechselt werden – Oppo bietet die standardmässigen drei Grössen.
Oppo kann ganz leise und auch ganz laut
Wie schon die Vorgänger kommen auch die Enco X2 mit einer aktiven Geräuschunterdrückung. Gepaart mit dem Sitz tief im Gehörgang blocken die Stöpsel tatsächlich viel Sound ab. Der Hersteller setzt keine neuen Rekorde, leistet aber solide Arbeit.
Das Grossraumbüro verstummt schon ohne Musik fast komplett, überlappendes Geplapper im ÖV ist spätestens beim Musikhören nicht mehr vernehmbar. Dazu gibt es natürlich auch einen Transparenzmodus, welcher jedoch merkbar unnatürlich klingt.
Apropos Klang: Hier können die Enco X2 wirklich glänzen. Die Soundstage der Ohrstöpsel ist überraschend gross, sodass jeder Bereich der Musik genügend Raum bekommt. Bereits bei niedrigen Lautstärken sind etwa die verschiedenen Instrumente in einem Orchester klar getrennt und definiert.
Erfreulicherweise sind auch die Bässe sehr klar und satt, was sich gerade in modernem Pop-Sound bemerkbar macht. In Doja Cat's «You Right» kann etwa der Bass-Synthesizer während dem ganzen Track ordentlich wummern, ohne anderswo zu übertönen. Wer die Lautstärke – warum auch immer – ganz aufdreht, erhält einen klaren Klang. Verzerrungen sind bei den Enco X2 praktisch nicht existent.
Eine halb-gute Bedienung und eine ganz-gute App
Wie bei fast allen In-Ears kann auch direkt an den Stöpseln Wiedergabe und Lautstärke geregelt werden. Oppo bietet personalisierbare Wisch- und Press-Gesten am Stamm der Ohrhörer. Diese Inputmethode funktioniert praktisch einwandfrei. Jedoch bin ich kein Fan von der Drück-Methode, da die Kopfhörer dadurch gerne mal im Ohr verschoben werden können.
Zudem gibt es natürlich auch die «HeyMelody»-App mit etlichen Features. Die Stärke des ANC kann reguliert werden, verschiedene Equalizer stehen zur Verfügung. Schade nur, dass diese vorprogrammiert und nicht personalisierbar sind. Dafür lässt sich ein ausführlicher Hörtest machen, um den Sound spürbar auf das eigene Ohr abzustimmen.
Die Oppo Enco X2 treffen den Sweet-Spot
Bei aktiviertem ANC liefern die Stöpsel eine Akkulaufzeit von rund 5 Stunden, bis zu 20 Stunden im Case. Auch diese Eigenschaft bricht keine Rekorde, ist aber guter Durchschnitt.
Da die Oppo Enco X2 nun schon länger verfügbar sind, können sie mittlerweile bereits für rund 150 Franken ergattert werden. Gerade in diesem Preissegment bietet Oppo so eines der, wenn nicht das beste Gesamtpaket. Sowohl Verarbeitung, Features und Sound sind stimmig, es fällt kein einzelner negativer Aspekt auf.