Die Sim-Karte ist ein komplexes Ding
Das Wichtigste in Kürze
- Sim-Karten gibt es seit beinahe dreissig Jahren.
- Inzwischen haben sie sich zu komplexer Hardware entwickelt.
In Leipzig (D) findet derzeit der Hacker-Kongress 36C3 statt. Unter anderem hielt dort Harald Welte einen Vortrag. Er ist deutscher Programmierer und Aktivist der Bewegung für freie Software.
Worum es ging? SIM-Karten. Denn die kleinen Dinge, die in unserem Alltag eigentlich eine unscheinbare Selbstverständlichkeit sind, bergen viel in sich.
So verfügen sie über einen Prozessor mitsamt Arbeitsspeicher (Random Access Memory, RAM) und Read-Only-Memory (ROM). Das mache sie zu einem kleinen Computer. Das Fachportal «Golem» hält zudem fest, dass heute die meisten SIM-Karten auf ARM-Cores aufbauen.
SIM steht übrigens für: Subscriber Identity Module. Sinn und Zweck des Teils ist die Identifikation des Nutzers. Denn früher konnte theoretisch jeder unter dem Namen einer anderen Person telefonieren.
Verschiedene Standards
Von aussen gesehen, gilt der Chip der SIM-Karte als relativ normiert. Die verschiedenen Grössen beziehen sich grösstenteils nur auf das Plastik um den eigentlichen Chip. Bei der Micro- und Nano-SIM ist der Chip etwas kleiner als bei der einst regulären SIM-Karte.
Doch schaut man genauer hin, zeigen sich Unterscheide im Innenleben und ein Missstand: Ganze sieben Organisationen waren an der Normierung der SIM-Karte beteiligt. Einst von der europäischen Organisation ETSI standardisiert, kamen mit der Lancierung von 3G neue Normierungen einer neugegründeten Organisation. Von da an galt eigentlich die USIM als Standard (Universal Subscriber Identity Module), wie «Golem» schreibt.
SIM-Karte versteht Java
Weiter hält das Onlinemagazin fest, dass Mobilfunkanbieter via Fernsteuerung sogar Java-Programme auf den SIM-Karten installieren und updaten können.
Apple tanzt übrigens aus der Reihe: Der Konzern mit dem weissen Apfel-Logo setzt bei einigen Geräten auf die fest in den Prozessor integrierte eSIM. Sie kommt beim iPhone XS, iPhone XS Max und iPhone XR zum Zug.