Diese Tricks nutzen dreiste Internetbetrüger in der Corona-Krise

Elia Del Favero
Elia Del Favero

Bern,

Wie Teile des Lebens verlagert sich mit der Corona-Krise auch die Kriminalität ins Internet. Die Gauner passen dabei alte Maschen der Situation an.

Internetbetrüger Cyberkriminalität
Vorsicht im Homeoffice: IT-Abteilungen können den Arbeitsplatz nur schwer schützen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Menschen tummeln sich derzeit im Internet, ein gefundenes Fressen für Betrüger.
  • Schweizer und ausländische Behörden warnen vor Cyberkriminalität während der Corona-Krise.
  • Neben Phishing und Malware kommt auch wieder der altbekannte Enkeltrick zum Einsatz.

Ängste und Schwächen auszunutzen gehört für Betrüger zum Alltag. Auch der Coronavirus darf in diesem Repertoire nicht fehlen. Gleichzeitig verlagert sich das Betrugsgeschäft von der Strasse ins Internet.

Doppelt vielversprechend ist die Cyberkriminalität, da sich viele Angestellte im Homeoffice befinden und nicht oder nur schlecht von IT-Kräften ihres Unternehmens geschützt werden können. Zudem verkehren vermehrt Personen im Netz, die ein schlecht geschultes Auge für die oft dreisten Maschen der Gauner haben.

Cyberkriminelle gehen mit der Zeit

Die Internetbetrüger wählen kaum neue Vorgehensweisen, passen diese jedoch den Umständen an. Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) warnt insbesondere vor Phishing: In E-Mails, Anrufen oder auf Internetseiten werden Behörden wie das Bundesamt für Gesundheit oder die Weltgesundheitsorganisation imitiert. Das Ziel: Kennwörter, private Daten oder Kreditkarten-Informationen zu erhalten.

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Wie viele Datensätze die Cyberkriminellen genau erbeutet haben, ist nicht klar. (Symbolbild) - Keystone

Anhänge in E-Mails oder Downloads nach dem Klicken eines Links stellen eine weitere Gefahr dar. Spionage-Software führt zum Verlust der Datenintegrität im privaten sowie geschäftlichen Sektor. Ransomware kann gar zu komplettem Datenverlust führen, sollte das Lösegeld nicht gezahlt werden – oder die Erpresser nicht kooperieren.

Von den Vorgehensweisen sind nicht nur Computer betroffen. Malware gibt es heutzutage für Smartphones, Tablets und diverse weitere elektronische Geräte.

Kapo Zürich warnt vor angeblichem Netflix-Probeabo

Auf der Internetseite «CybercrimePolice.ch» zeigt die Kantonspolizei Zürich konkrete Fälle von Internetbetrug auf. Dazu gehört ein angebliches Mail von Netflix. Der Streamingdienst verschenke ein mehrmonatiges Abo – angeblich um einen Anreiz zu schaffen, zu Hause zu bleiben. Doch die Hochstapler verlangen beim Anlegen des Kontos die Kreditkarten-Infos und tätigen Belastungen.

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Das Logo von Netflix. - dpa

Doch nicht nur gestohlene Kreditkarten-Details sorgen bei Opfern für einen finanziellen Schaden. Besonders perfide: Laut dem Melani schalten Cyberkriminelle vermeintliche Spendenaufrufe – beispielsweise für einen Impfstoff – auf. Auch die Integrität von Online-Shops – beispielsweise für Medikamente oder Schutzmasken – sollte vor den Angaben von persönlichen Daten oder gar einer Bezahlung überprüft werden.

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Spätestens vor dem Bezahlvorgang sollte die Vertrauenswürdigkeit eines Onlineshops sichergestellt sein. - dpa

Corona-En­kel­trick in Deutschland

In Deutschland warnt das Bundeskriminalamt (BKA) ebenfalls vor Corona-Versionen von bekannten Betrugsweisen. So sind Fälle zu verzeichnen, in denen ein modifizierter Enkeltrick angewandt wurde: In der Regel wird von älteren Opfern telefonisch Geld verlangt, um die Kosten einer angeblichen Erkrankung zu decken.

Neben den gängigen Massnahmen wie einer gesunden Skepsis und regelmässigen Sicherheitsupdates gibt es weitere Präventions-Tipps. Diese sind auf dem Webauftritt des Melani zu finden.

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