E-Government entwickelt sich in der Schweiz im Krebsgang
Das Wichtigste in Kürze
- Der Anteil von E-Government-Nutzern sank innerhalb von sechs Jahren um drei Prozent.
- Am häufigsten werden die Angebote für die Informationssuche und Transaktionen genutzt.
Der Anteil Nutzerinnen und Nutzer von E-Government-Angeboten sank von 58 Prozent im Jahr 2012 auf 55 Prozent im Jahr 2018. Private Online-Dienste hingegen nehmen über 80 Prozent der Befragten in Anspruch, wie es im E-Government-Monitor 2018 heisst.
Am häufigsten werden die E-Government-Angebote für die Informationssuche und für Transaktionen wie Online-Bezahlungen oder Anträge genutzt. Die digitale Kommunikation mit Behörden oder Terminvereinbarungen werden hingegen seltener online abgewickelt.
Als Gründe für die schwache Nutzung gaben viele Befragte an, dass Behördengeschäfte nicht durchgängig online abgewickelt werden könnten. In der Schweiz hat das nicht zuletzt mit der relativ geringen Verbreitung der SuisseID als elektronische Identifikation zu tun. Auch mangelnde Benutzerfreundlichkeit und der Wert des persönlichen Kontakts wurden genannt.
Fehlende Bekanntheit
Als grösstes Hindernis gilt aber die fehlende Bekanntheit der Online-Angebote der Verwaltung. Gemäss der Studie wurden in den letzten Jahren Fortschritte gemacht: Im Jahr 2014 waren diese erst 25 Prozent der Befragten bekannt, inzwischen sind es 55 Prozent. Viele gaben auch an, dass der benötigte Service gar nicht digital angeboten wird.
Herausgeber des E-Government-Monitors 2018 sind das deutsche Forschungsinstitut fortiss und die Initiative D21, ein gemeinnütziger Verein für die Informationsgesellschaft in Deutschland. Für die Studie wurden in der Schweiz gut 1000 Personen online befragt.
Die Umfrage wurde auch in Deutschland und Österreich durchgeführt. In Deutschland ist die Nutzung von digitalen Behördenangeboten mit 40 Prozent noch schwächer als in der Schweiz. In Österreich hingegen nimmt sie seit Jahren zu und erreicht nun 74 Prozent.