Europäische Venus-Mission nimmt Gestalt an
2030 wird das Jahr der Venus-Missionen: Nachdem Russland und die USA entsprechende Pläne konkretisiert hatten, zieht die europäische Raumfahrtagentur ESA nach.
Das Wichtigste in Kürze
- 2030 wird die Raumfahrtagentur ESA eine Sonde auf die Venus entsenden.
- Auch Russland und die US-Raumfahrtbehörde NASA haben entsprechende Pläne.
Die nächste europäische Venus-Mission nimmt Gestalt an: Die Raumfahrtagentur ESA entschied sich am vergangenen Donnerstag für eine Sonde, die den Planeten ab 2030 erkunden soll. Sie trägt den Namen EnVision.
Die Sonde soll laut der ESA «ein ganzheitliches Bild» der Venus liefern. Dies soll «erklären, warum sich die Venus und die Erde so unterschiedlich entwickelt haben».
Denn beide Planeten haben zwar ungefähr die gleiche Grösse und Zusammensetzung, aber die Venus ist unbewohnbar, wie die Weltraumagentur betont. Die letzte Venus-Mission der ESA von 2005 bis 2014 hatte der Erforschung der «toxischen Atmosphäre» des Planeten gedient.
Auch USA und Russland wollen zur Venus
Vor einer Woche hatte bereits die US-Raumfahrtbehörde Nasa zwei neue Missionen zur Venus angekündigt. «DaVinci+» und «Veritas» sollen im Zeitraum zwischen 2028 und 2030 starten.
Kurz davor vermeldete auch die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos, eine Reise zur Venus unternehmen zu wollen. Dabei fungiere die Venus als Zwischenstopp – finales Ziel sei der Jupiter. Die Art des Antriebs gilt als Kontrovers: Wenn die Angaben stimmen, wird das Raumschiff Nuklon mit von einem AKW-Reaktor angetrieben.
Die Bedingungen auf der Venus gelten als wenig förderlich für die Existenz von Leben. Die Temperaturen auf dem Planeten erreichen bis zu 500 Grad Celsius. Die Atmosphäre besteht fast ausschliesslich aus Kohlendioxid und erzeugt einen starken Treibhauseffekt.
Die Venus interessiert Astronomen unter anderem wegen ihrer relativ geringen Entfernung von der Erde. Manche Experten sehen in der Venus eine Warnung, wie unwirtlich die Erde bei einer fortschreitenden Klimaerwärmung werden könnte.