Hälfte der Verbraucher will kein vernetztes Zuhause
Der Verbraucherschützer Thomas Engelke spricht sich für klare Haftungsregeln bei Smart-Homes aus. Eine Fehlprogrammierung könnte Heizungsschäden verursachen.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Umfrage haben 49 Prozent der Befragten kein Interesse an einem Smart-Home.
- Nur neun Prozent würden dies auf jeden Fall bei sich einsetzen.
Die Hälfte der deutschen Verbraucher will einer Umfrage zufolge kein mit intelligenten Geräten vernetztes Zuhause. Nur neun Prozent würden auf jeden Fall sogenannte Smart-Home-Produkte bei sich einsetzen, wie die heute Mittwoch vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) veröffentlichte Befragung ergab. Von den Verbrauchern, die kein Interesse an ferngesteuerten Haushaltsgeräten haben, sehen die meisten keinen Mehrwert, sorgen sich um Datenschutz und Hacker oder finden die Technik zu teuer.
Der vzbv liess Ende Oktober gut 1000 Internetnutzer befragen. Davon gaben 57 Prozent an, dass sie «ziemlich genau» wüssten, was Smart Home bedeutet. 49 Prozent der Befragten haben demnach aber kein Interesse daran.
Klare Haftungsregeln
«Obwohl die Vernetzung des Zuhauses mit intelligenten Geräten zunimmt, stehen viele Verbraucher dem Smart Home kritisch gegenüber», erklärte der Verbraucherschützer Thomas Engelke. Er forderte, dass Verbraucher im digitalen Smart Home gegenüber dem analogen Zuhause nicht benachteiligt werden dürfen.
Deshalb spricht sich der Verband für klare Haftungsregeln aus, wer etwa bezahlt, wenn bei einer Fehlprogrammierung Heizungsschäden entstehen oder der Kühlschrank auftaut. Software-Updates sollten zudem in regelmässigen Intervallen und über die gesamte Lebensdauer des Gerätes zur Verfügung gestellt werden. Zwei Jahre reichen dafür laut vzbv nicht aus. Smart-Home-Geräte, die Energie einsparen sollen, müssen sich rechnen und dürfen unter dem Strich für die Verbraucher nicht zu Zusatzkosten führen, fordert der Verband.