Holt sich KI-Musik bald die Grammys? Neuer Song vom «Ghostwriter»
Vor Monaten ging ein KI-generierter Song mit Drake und The Weeknd viral. Jetzt ist der Produzent hinter den AI-Songs zurück – mit Travis Scott und 21 Savage.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit KI-generierte Lieder wie «Heart on my Sleeve» gehen im Netz derzeit laufend viral.
- Jetzt kursiert vom «Ghostwirter» ein neuer Song, diesmal mit Stimmen von anderen Rappern.
- Der Produzent hinter den Titeln will jetzt auch noch die Grammys erobern.
Die Aufregung war vor einigen Monaten gross, als ein vermeintlich neuer Song der Megastars Drake und The Weeknd veröffentlicht wurde. Schnell stellte sich aber heraus, dass keiner der beiden Künstler tatsächlich bei der Kollaboration involviert war. Stattdessen handelte es sich um einen mit künstlicher Intelligenz generierten Song.
Der unter dem Pseudonym «Ghostwriter 977» agierende Produzent hatte lediglich die Stimmen der beiden Musiker mit KI imitiert. Schnell wurde «Heart on my Sleeve» also von jeglichen Streaming-Plattformen verbannt. Jetzt ist der Ghostwriter jedoch zurück, mit einem neuen AI-Track und grossen Ambitionen.
Ghostwriter startet Frontalangriff auf die Pop-Industrie
Im kürzlich veröffentlichten Clip gibt es nun also ein neues KI-Lied zu hören. Diesmal jedoch mit den Stimmen von Travis Scott und 21 Savage, zwei US-amerikanischen Rappern mit grosser Reichweite. Auch hier war natürlich keiner der beiden Musiker involviert.
it’s been awhile… can’t kill a ghost @trvisXX x @21savage out now pic.twitter.com/LsoisHThS5
— ghostwriter (@ghostwriter977) September 6, 2023
Dennoch klingen die Zeilen in «Whiplash» überzeugend. Gepaart mit starkem Beat dürfte der Track glatt als tatsächliche Produktion der beiden Rapper durchgehen. Diesmal geht der Song aber auch mit einer direkten Ansage des Ghostwriters einher.
«Die Zukunft der Musik ist da. Künstler haben jetzt die Möglichkeit, ihre Stimme für sie arbeiten zu lassen, ohne einen Finger zu rühren», so die Aussage.
Zeitgleich macht der KI-Künstler den beiden Stars ein Angebot. Die Nachfrage sei gross, mit ihrem Einverständnis würde er den Song tatsächlich veröffentlichen und klar als AI-Kunst kennzeichnen. Alle Einnahmen würde der Ghostwriter dann Travis und 21 zukommen lassen.
Das sagt die Musikszene zu KI-Songs
Tatsächlich hat der anonyme Künstler seinen ersten Track bereits für die Grammys eingetragen – und könnte damit Erfolg haben. Gegenüber der «NYT» erklärt Recording Academy-CEO Harvey Mason: «Was die kreative Seite betrifft, so ist das absolut zulässig, weil es von einem Menschen komponiert wurde.»
Es ist also tatsächlich nicht abwegig, dass bei Awardshows bald auch KI-Kunst wie «Heart on my Sleeve» respektiert wird.
Zumindest ist der Zuspruch der Fans vom «Ghostwriter» gross, wie sich den Kommentaren auf Social Media entnehmen lässt. Mehrfach wünschen sich Userinnen und User einen Release des neuen Tracks auf Streaming-Plattformen. Ein Kommentar verlangt sogar, dass Travis Scott «Whiplash» auf sein eigenes Album aufnimmt.
Ein Statement der zwei Rapper zum neuen KI-Lied steht derzeit noch aus.