Technik: Googles KI «Bard» prüft Fakten und plant Reisen

Dayan Pfammatter
Dayan Pfammatter

Zürich,

In Zürich hat Google am Dienstag neue Features für den eigenen Chatbot «Bard» vorgestellt. Mit dabei sind eine Faktenprüfung und Integration in Google-Dienste.

Google Bard
Google Bard ist neu in der Lage, seine eigenen Aussagen zu überprüfen. - Google

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rennen um die beste KI holt Google aktuell auf - und prescht im selben Zug vor.
  • Der Konzern stellt neue Features vor, welche Bard tiefer ins eigene System integriert.
  • Auch werden bisher Englisch-exklusive Funktionen wie Bilderkennung in Deutsch lanciert.

Seitdem OpenAI vor bald einem Jahr mit ChatGPT publik ging, sind die Tech-Giganten im Zugzwang. So auch Suchmaschinist Google, welcher vor einigen Monaten den eigenen Chatbot «Bard» lancierte.

ki bard
Die KI «Bard» macht Chat-GPT Konkurrenz. - keystone

Die KI der Alphabet-Tochter wird seither stetig weiterentwickelt, zu grossen Teilen hier in Zürich, Googles grösstem Standort ausserhalb der Staaten. Passenderweise hat das Unternehmen am heutigen Dienstag also Neuerungen für das Tool direkt in der Europaallee vor den Medien präsentiert.

Google schaut sich selbst auf die Finger

Ganz neu ist dabei etwa der Faktenchecker, welcher Fehlaussagen von Bard aufdecken soll. Denn Bard kann – wie auch Microsofts Chatbot in Bing – Suchergebnisse aus dem Internet sammeln und in Text zusammenfassen. Anstatt aber direkt in den Antworten auf die Quellen zu verweisen, geht Google einen anderen Weg.

Google Bard
Google Bard ist neu in der Lage, seine eigenen Aussagen zu überprüfen. - Google

Erst auf Anforderung prüft Bard neu seine eigenen Antworten, und gleich diese mit weiteren Ergebnissen im Netz ab. Werden hier genügen Quellen mit gleichen Informationen gefunden, wird die Antwort grün markiert. Sind hingegen zu wenige oder unzureichende Quellen vorhanden, werden die eigenen Aussagen rot gekennzeichnet.

Vertraust du Aussagen von einer KI?

Bard als neue Google-Hauptzentrale

Zudem erhält der Chatbot jetzt eine tiefere Integration in die weiteren Dienste aus dem Hause Google. In der Demonstration wird Bard somit zum regelrechten Reiseplaner. Er kann eine Location direkt auf Google Maps zeigen, per «Flights» Flüge zur Destination suchen und mit «Hotels» Übernachtungsmöglichkeiten finden.

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So könnte es dann aussehen, wenn mit Bard eine Reise geplant wird. - Google

Doch nicht nur Googles Suchengines, sondern auch die eigenen Daten aus dem Workspace stehen zur Verfügung. Wer will, kann Bard also die eigenen Mails in Gmail oder Dokumente auf Drive nach spezifischen Inhalten durchsuchen lassen. Das Unternehmen nennt das Ganze «Bard Extensions». Die Idee ist, von einem Ort aus Zugriff auf die etlichen Google-Dienste zu haben, ohne die Konversation verlassen zu müssen.

Die beiden brandneuen Features sind vorerst jedoch nur auf Englisch verfügbar. Dafür stellt Google ab heute einige der bereits eingeführten Funktionen in 40 weiteren Sprachen, darunter auch in Deutsch, bereit.

Bilder erkennen und Antworten anpassen in Deutsch

Für uns gibt es also neuerdings die Möglichkeiten, Bards Antworten laufend anzupassen. Wer also eine Aussage gerne ausführlicher, einen verfassten Text lockerer, oder eine Erklärung kürzer möchte, kann dies per Knopfdruck bewerkstelligen.

Google Bard
Mit dem Tool unten links kann eine Antwort gekürzt, verlängert oder umformuliert werden. - Screenshot / Google Bard

Ebenfalls neu ist die Bilderkennung, welche in der Praxis stark an Google Lens erinnert, was wir schon seit Jahren kennen. Nur dass hier eben noch die sprachliche Leistung von Googles neuem «PaLM2»-Sprachmodell kennt. Lädt man etwa ein lustiges Bild von einem Hund mit einer Sonnenbrille hoch, erklärt Google auch, warum das lustig ist.

Google Bard Bild
Google Bard hat offenbar einen Sinn für Humor (und Bilder). - Screenshot / Google Bard

Das Wettrennen um die beste KI, beziehungsweise den besten Chatbot ist und bleibt ein Kopf an Kopf. Gerade mit der Integration in Workspace hat Google jetzt aber die Gelegenheit, einen spürbaren Vorsprung auszubauen. Denn hier kann der Suchmaschinist auf eine Ressource zurückgreifen, welche der Konkurrenz gänzlich fehlt: eine bestehende Nutzerschaft.

Kommentare

User #4386 (nicht angemeldet)

Das es eine Scheibe ist war damals nur eine Annahme.

User #2242 (nicht angemeldet)

WelcheFakten prüft die?

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