Microsoft will sein exFAT-Dateisystem fest im Linux Kernel implementiert haben. Dafür wird exFAT jetzt als Open Source veröffentlicht.
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Das Linux-Maskottchen Tux. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Microsoft veröffentlicht sein exFAT-Dateisystem als Open Source.
  • Ab dem ersten Quartal 2020 soll es im Linux Kernel implementiert sein.
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Seit Satya Nadella in Redmond das Ruder übernommen hat, öffnet sich Microsoft mehr und mehr für die Open-Source-Thematik. Nach Powershell und einem eigenen Linux OS folgt jetzt ein nächster, grosser Paukenschlag: Künftig soll der Linux-Kernel standartmässig mit exFAT funktionieren. Dies kündete John Gossman, einer der ranghöchsten Ingenieure von Microsoft, im Open-Source-Blog an.

exFAT ist ein Dateisystem, das seit 2006 auf fast allen Speichermedien verwendet wird. Während es zuvor unter dem Namen FAT für Disketten entwickelt wurde, hat Microsoft es später für Flash-Speicher weiterentwickelt. Hunderte Millionen von Geräten nutzen heute eine exFAT-Lizenz. Und für jede dieser Lizenzen strich Microsoft bislang Gebühren ein.

Durch die Veröffentlichung einer Open-Source-Variante für Linux ist damit jetzt möglicherweise Schluss. Zu den Gründen äusserte sich Stephen Walli, Microsofts Hauptprogrammmanager für Azure, letztes Jahr auf dem Open Source Summit Europe: «Open Source hat alles verändert, die Kunden haben sich verändert. Microsoft war schon immer ein Unternehmen von und für Entwickler, wenn sie Open Source lieben, liefern wir Open Source.»

Ganz uneigennützig ist das Engagement des Konzerns dann freilich wohl doch nicht. Die aktuelle Trendwende in Richtung Open Source zwingt die grossen Tech-Konzerne dazu, Stellung zu der Thematik zu beziehen. Firmen wie Apple, Google oder IBM lassen sich zögerlich mehr und mehr auf den Hype ein. Wenn auch wohl mehr aus Image-Gründen als aus wirtschaftlichen Überlegungen.

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